Das Leben der niederländischen Auschwitz-Überlebenden und Tänzerin Roosje Glaser steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Tanzen mit dem Feind“, die am Donnerstag, 11. April, um 19 Uhr in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1) eröffnet wird. Grundlage dafür ist das 2015 erschienene Buch „Die Tänzerin von Auschwitz“ ihres Neffen Paul Glaser, das er aus Roosjes Tagebüchern, Briefen und anderen Schriftstücken zusammenstellte.
Bei einem Besuch im Konzentrationslager Auschwitz im Jahr 1987 stieß der 1947 in Maastricht geborene und als Kind einer katholischen Familie aufgewachsene Paul Glaser auf einen Koffer, auf dem sein Familienname stand. Durch diesen Zufall entdeckte er neben seinen jüdischen Wurzeln die Lebensgeschichte seiner Tante Roosje, die jahrelang innerhalb der Familie verschwiegen wurde.
Zur Ausstellung, die bis zum 19. Mai jeweils Dienstag bis Sonntag von 16 bis 20 Uhr zu sehen ist, wurde ein umfangreiches Begleitprogramm zusammengestellt, unter anderem mit szenischen Lesungen mit Michael von Au ( 20. April, „Empfänger unbekannt“) und Max Herbrechter (23. April, „Und doch so war es“) sowie mit Film, Konzert, Podiumsdiskussion und Tanz. Außerdem gibt es – als Hommage an Roosje Glasers Tanzschule – Tanzunterricht in der Galerie der Pasinger Fabrik („Roosjes Dansschool“, Termine ab 16. April). Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen findet man unter https://pasinger-fabrik.de.