Der entsprechende Gemeinderatsbeschluss steht zwar schon seit Ende März. Doch jetzt erst gibt die Gemeinde Gräfelfing die Machbarkeitsstudie „Tunnelverlängerung A96“ in Auftrag. Markus Staller vom Ingenieurbüro Suess Staller Schmitt Ingenieure GmbH, gab das Ziel vor: „Mit der jetzigen Ausschreibung suchen wir europaweit Planungsteams, die die Machbarkeit einer Tunnelverlängerung prüfen.“
Die Studie solle auch enthalten, welche Vorteile Tunnelverlängerungen nach einer oder nach zwei Seiten, Einhausungen oder Lärmschutzwände bringen. Auch die Fragen nach flächendeckendem Flüsterasphalt und vor allem auch die Verwertberkeit der Flächen auf einem eventuellen Tunnel müssten behandelt werden. Stallers Büro werde die Ausschreibung und die Auswahl der Teams überwachen.
„Es wird ein Schritt ernster für Gräfelfing“, kommentierte der zweite Bürgermeister Peter Köstler das Projekt. Gräfelfing gehe von einem Maximalschutz in Sachen Lärm und Schadstoffen aus. „Wir sind aber auch sehr neugierig auf mögliche Alternativen“, meinte er.
Viele Vorbilder für die Bebauung des Tunnels findet Gräfelfing nicht. „Es steht eine ähnliche Bautenanordnung in Hamburg. Da sind aber Schrebergärten auf einem Tunnel“, so Köstler. Die Veräußerung der Tunnelflächen zum Zwecke der Finanzierung des Tunnels hätte bayernweit eine Vorreiterrolle.
„Es geht ja nicht nur um die Flächen an sich. Hier entstehen ganz neue Wegebeziehungen, die wir berücksichtigen müssen“, fuhr er fort. Ein Hochbau sei sicherlich nicht zu erwarten. „Aber eine Bebauung mit Sportplätzen oder einem Vereinsheim sind ohne Weiteres vorstellbar.“
Bis zum Ende des Jahres läuft die Ausschreibung. Dann beginnt die eigentliche Planungsphase. „Das ist die maximale Freiheit, die wir uns als Gemeinde genommen haben, mit Maximalwünschen von unserer Seite. Aber durchaus auch ergebnisoffen“, verriet Köstler. Das voraussichtliche Ende der Machbarkeitsstudie werde für 2011 avisiert.