Noch bis zum 15. März können sich die Bürger am Verkehrskonzept für den 22. Stadtbezirk beteiligen, und zwar „online“. Dazu müssen sie sich auf der Webseite der Stadt (unser.muenchen.de), registrieren. Hier bekommen sie Informationen über die Maßnahmen, können diese kommentieren oder den virtuellen „Daumen“ nach oben oder unten recken. Das Mobilitätsreferat will ein Stimmungsbild aus dem 22. Stadtbezirk zu den geplanten Maßnahmen bekommen, um noch in diesem Jahr eine Beschlussvorlage für den Stadtrat ausarbeiten zu können. Im Konzept wurden drei Handlungsfelder identifiziert: „Öffentlicher Verkehr“, „Fuß- und Radverkehr“ und „Kfz-Verkehr“. Die Ideen sind auf der Homepage erläutert. Derzeit werden im 22. Stadtbezirk etwa die Hälfte der Wege mit dem Auto zurückgelegt. Vor allem der Radverkehr schneidet mit einem Anteil von sieben Prozent im Vergleich zum städtischen Durchschnitt von 18 Prozent unterdurchschnittlich ab. Deswegen möchte das Verkehrskonzept einen Umstieg vom Auto auf den öffentlichen oder Rad- beziehungsweise Fußverkehr erleichtern.
Der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing hat bereits eine schriftliche Stellungnahme in elf Punkten zu den Planungen abgegeben. Als „gewichtiger grundsätzlicher Mangel“ bewertete der Verein, dass das Verkehrskonzept nicht gemeinsam mit der Machbarkeitsstudie untersucht wurde. Die Eingriffe in das Straßensystem hätten Bestandteil der Machbarkeitsstudie sein sollen, schließlich würden sie ihr zum Teil widersprechen. Die Planungen sollten deswegen neu beginnen und als Fokus eine Minimierung des Durchgangsverkehrs haben. Außerdem befürchtet der Verein, dass es zu keiner Verkehrslösung für die Anbindung zwischen Freiham und Aubing kommen werde, sondern lediglich zu einer Verlagerung der Verkehrsströme. Bei der Machbarkeitsstudie seien beide Varianten hinsichtlich der Auswirkungen auf den Verkehr „inkonsistent und widersprüchlich“. Sie stellten keine langfristigen Lösungen der Probleme dar, die eine Öffnung der Aubinger Allee in Richtung Aubinger Dorfkern ohne den Bremseffekt des beschrankten Bahnübergangs am Germeringer Weg verursachen werde, heißt es in der Stellungnahme. Eine Anbindung Freihams an Aubing durch über die Aubinger Allee mittels einer KFZ-Unterführung, sei falsch. Die Anbindung wäre über die Limesstraße mit einer erneuerten Unterführung „ausreichend für den Ziel- und Quellverkehr, auch für eine Buslinie“. Am derzeitigen Germeringer Weg genüge eine Unterführung für Fahrräder.
Die Verbindung Freihams zur Innenstadt sei bei allen Varianten problematisch. Sie führte zu Schleichwegen und zu einer zusätzlichen Belastung des jetzt schon stark befahrenen Ortskerns. Eine Nord-Süd-Verbindung als neue Verkehrsverbindung zwischen der Aubinger Allee und der Eichenauer Straße würde eine zusätzliche Belastung der Georg-Böhmer-Straße und des Ortskerns provozieren. Skeptisch sieht der Verein die „Knotenpunkte” an der Abzweigung der Georg-Böhmer-Straße und an der Einmündung in die Eichenauer Straße. „Hier fehlen Angaben zu deren Dimensionierung auch in Zusammenschau mit den erheblichen Veränderungen des Straßenprofils, die eine voll ausgebaute Limesunterführung voraussetzt“.