In fast allen Gemeinden des Landkreises Starnberg gibt es Wohncontainer-Anlagen für Geflüchtete. Jetzt soll auch Wörthsee welche bekommen. Die Gemeinde hat dem Landkreis dafür ein Grundstück am Blumenfeld gegenüber dem Sportplatz zur Verfügung gestellt. Bereits im Herbst sollen 132 Menschen in die Wohncontainer einziehen können. Auf sie wird ein Helferkreis warten, der die Geflüchteten in verschiedenen Bereichen unterstützen möchte. Bei einer Informationsveranstaltung in der Aula der Grundschule hatten 40 potenzielle Helfer ihre Kontaktdaten hinterlassen.
„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, erklärte Sassa Bäumler vom bestehenden Helferkreis Wörthsee. Sie hatte die Veranstaltung gemeinsam mit der Gemeinde organisiert. Angesichts der 132 Asylbewerber, die erwartet werden, muss der Helferkreis gehörig aufgestockt werden. Auf einer Pinwand hingen Zettel mit verschiedenen Schwerpunkten, für die Helfende gesucht werden. „Arbeit und Wohnen“ lautete ein Bereich und „Sprache“, „Recht“, „Kinder und Sport“, „Kultur“ und „Logistik“. Interessenten konnten ihre Kontaktdaten abgeben, aber auch Ideen und Anregungen notieren.
Zuvor gab es Informationen für die rund 180 Wörthseer in der Aula. Sabine Neumann, Fachbereichsleiterin für Asyl im Landratsamt Starnberg, versicherte, dass sie sich dafür einsetzen werde, dass das Verhältnis zwischen alleinstehenden jungen Männern und Familien etwa Hälfte-Hälfte sein werde. Das würde genauso zu einem gedeihlichen Miteinander führen, wie Bewohner aus zueinander passenden Kulturen.
Träger der Unterkünfte ist der Landkreis Starnberg, finanziert werden sie vom Freistaat Bayern. Das Grundstück hat die Gemeinde für fünf Jahre verpachtet mit der Option auf weitere fünf Jahre. Für die drei neuen Wohncontainer-Anlagen, die in Wörthsee, Feldafing und Tutzing entstehen werden, sind zwei Sozialpädagogen und zwei Unterkunftsbetreuer vorgesehen. Diese sollen von den örtlichen Helferkreisen unterstützt werden. Dabei ist die Bandbreite der Betätigungsfelder groß. Das reicht von Deutschkursen, Nachhilfe, Bewerbungstraining, Freizeitbeschäftigung, Hilfe bei Behördengängen und vieles mehr. Eine Idee davon, was alles möglich ist, gab Jörg Hohmann vom Weßlinger Helferkreis (Integrationspunkt Weßling). Dort wurde beispielsweise eine Kleiderkammer und eine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Es gibt „Alltagshelfer“, die Ansprechpartner für alltägliche Probleme sind und viele Sprachkurse. „Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg“, wusste Hohmann. Auch bei der Jobsuche ist eine Begleitung sinnvoll. Seit einem Jahr dürfen Asylbewerber bereits nach drei Monaten eine Arbeit aufnehmen und das wollten viele auch, versicherte Sabine Neumann. Schließlich gelte es die Familien in der Heimat finanziell zu unterstützen. In der Wohncontainer-Anlage gibt es extra Räume, die für Kurse und Veranstaltungen auch von den Helfern genutzt werden können. Informationen gibt es unter helferkreis-woerthsee@online.de oder direkt bei der Gemeinde.