Veröffentlicht am 19.07.2023 13:38

Den Boden weißeln?

An heißen Tagen öd und leer: Der Asphalt heizt den Bahndeckel so sehr auf, dass sich kaum jemand auf dem Platz aufhalten mag. (Foto: job)
An heißen Tagen öd und leer: Der Asphalt heizt den Bahndeckel so sehr auf, dass sich kaum jemand auf dem Platz aufhalten mag. (Foto: job)
An heißen Tagen öd und leer: Der Asphalt heizt den Bahndeckel so sehr auf, dass sich kaum jemand auf dem Platz aufhalten mag. (Foto: job)
An heißen Tagen öd und leer: Der Asphalt heizt den Bahndeckel so sehr auf, dass sich kaum jemand auf dem Platz aufhalten mag. (Foto: job)
An heißen Tagen öd und leer: Der Asphalt heizt den Bahndeckel so sehr auf, dass sich kaum jemand auf dem Platz aufhalten mag. (Foto: job)

Einen Baum mit großer Blätterkrone oder ein anderweitig schattiges Plätzchen sucht man am Quartierplatz Theresienhöhe fast vergebens. Die als „Bahndeckel“ bekannte Freizeitfläche (unter ihr verläuft die Bahntrasse) ist daher an heißen Sommertagen so gut wie leer, v.a. wenn die Sonne auf die Asphaltfläche brennt. Schon lange sucht man nach Lösungen, damit der Bahndeckel auch im Sommer nutzbar ist. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe bittet um Vorschläge, wie mehr Grün und Schatten auf dem Platz entstehen können.

Sonne heizt Asphaltwüste auf

Der Bahndeckel verbindet seit 2010 die neuen Wohnquartiere in Sendling und im Westend, die nach dem Umzug der Messe nach Riem auf dem alten Messegelände hochgezogen wurden. Die Gestaltung des Platzes wurde 2001 im Rahmen eines internationalen Kunstwettbewerbs vergeben und schließlich von einer kanadischen Architektin, einem Berliner Landschaftsarchitekturbüro und einer Kölner Künstlerin gestaltet. Der knapp 17.000 Quadratmeter große langgestreckte Platz liegt über einem Teil der früheren Messe-Tiefgarage und den Gleisen der Bahnstrecken.
Der Platz ist also auf einer Betonplatte entstanden, als „Deckel” des Bahntunnels, und ist nur begrenzt belastbar, weswegen eine Bepflanzung etwa mit Bäumen nur am Rand möglich war. Für die Hügel, die eine Landschaft imitieren, wurden leichte Baustoffe verwendet. Nur an der südöstlichen Kante des Bahndeckels gibt es eine Grünfläche auf gewachsenem Boden, wo 28 Säulenpappeln gepflanzt werden konnten.
Der Rest des Platzes ist zu einem beträchtlichen Teil eine Asphaltwüste. Prallt die Sonne auf den praktisch vollständig versiegelten Platz, heizt sich dieser enorm auf. Die vielen Spielmöglichkeiten wie Kletterseile, Trampoline und Sandkästen werden dann kaum genutzt.

Wie kann man Abhilfe schaffen?

Eine Anwohnerin schlug nun vor, dass man den Platz hell streichen könnte, um kurzfristig Linderung zu schaffen. „Momentan ist dort alles schwarz geteert. Deshalb wird die Hitze extrem gespeichert“, erklärte die Bürgerin. „Auch in den späten Abendstunden ist es dort noch spürbar heißer als auf den umliegenden Flächen, die mit hellgrauen Pflastersteinen belegt sind.“
Im Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe stieß das Bürgeranliegen auf offenen Ohren. Das Gremium hatte sich selbst bereits für die Aufstellung von Sonnensegeln eingesetzt, was jedoch aus Kostengründen nicht umgesetzt wurde. Ob ein weißer Anstrich nun ein geeignetes Mittel ist, um den Bahndeckel abzukühlen, ist fraglich. Einerseits wäre ein Anstrich eine kostengünstige und leicht umsetzbare Maßnahme. Andererseits: „Die Farbe wird sich eventuell abnutzen“, meint Ulrike Boesser, stv. BA-Vorsitzende. Möglicherweise aber könnte mehr Rasenfläche geschaffen werden. Daniel Günthör regte an, man solle mit den Architekten, Künstlern und Landschaftsplanern, die das Urheberrecht für die Platzgestaltung haben, das Gespräch suchen. „Es geht nicht, dass die Fläche im heißen Sommer nicht genutzt werden kann”, findet er.
Der Bezirksausschuss gab das Bürgeranliegen an das städt. Baureferat weiter und bat die Behörde um weitere Lösungsvorschläge.

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