Der Gockel, der sich ganz oben auf der Spitze des Maibaums am „Luki” niedergelassen hatte, ist eigentlich recht hart im Nehmen. Wind und Wetter trotz er hoch über dem Luise-Kiesselbach-Platz klaglos, schließlich hat er von seinem Lieblingsplatz einen der allerschönsten Blicke über seine sowieso schöne Heimat, den Münchner Süden. Grad recht sind ihm da ein bisserl Regen oder Sturm, der Gute ist ja nicht aus Zucker. Doch die letzten Sommerstürme haben den treuen Luki-Wächter dann doch auf dem falschen Fuß erwischt. Eine Bö fegte ihn vom Maibaum und er landete in der nassen Wiese. Ein Passant fand ihn dort und rief sogleich den Maibaumverein an, da er sich nicht selbst um den Gockel kümmern konnte. Als die Maibaum-Männer wenig später am Luki nachsahen, war der Pechvogel aber schon verschwunden.
Nun weiß ein jeder, dass der Gockel nirgendwo lieber ist als auf der Spitze seines Maibaums am Luki. Ausgebüchst ist er also sicher nicht. Vermutlich hat sich ein besorgter Spaziergänger des augenscheinlich herrenlosen Geflügels angenommen und es ins Trockene gebracht. Jetzt möchte der Gockel aber endlich wieder zurück nach Hause.
Gerne nimmt sich unsere Redaktion des Fundstücks an und bringt es zurück: Gockel oder Finder können sich per Mail (leser@wochenanzeiger.de) an uns wenden.