Jugendliche brauchen Räume in der Stadt. Und diese sollen sie auch bekommen. 60 Jugendunterstände gibt es schon, mit zwanzig mobilen Unterständen in Form von Containern kommen weitere Trefforte hinzu. Einer der Container soll auch den Jugendlichen der Schwanthalerhöhe zugutekommen, dafür setzt sich der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) mehrheitlich ein und auch die Gewofag, die im Quartier an der Theresienhöhe Wohnungen und den Nachbarschaftstreff verwaltet, spricht sich dafür aus. Der Jugendcontainer könnte am Spielplatz in der Hans-Fischer-Straße positioniert werden, und, so hofft man allerseits, zum Frieden und guten Miteinander im Quartier beitragen.
Im Neubauquartier an der Theresienhöhe kam es im Laufe des Jahres immer wieder zu handfesten Konflikten unter Jugendlichen. Besorgte Eltern sprachen von Jugendgewalt und suchten den gesellschaftlichen Diskurs und Rat beim örtlichen Bezirksausschuss (BA). Ob sich die scheinbar zunehmenden Konflikte, die zum Teil gewaltsam geführt werden, lokal, also auf Viertelebenen lösen lassen, oder eher als gesamtstädtisches Problem betrachtet werden müssen, wurde im BA 8 kontrovers eingeschätzt. Dennoch sicherte man inzwischen einen Runden Tisch zu, an dem Vertreter der Jugendhilfe, der Schulen, der Polizei und des BAs, ebenso wie Elternvertreter teilnehmen sollen, um die Lage einzuschätzen und etwaige Lösungsansätze zu besprechen. Eine erste Maßnahme für die Jugendlichen vor Ort könnte ein nun geplanter Jugendcontainer sein. Bei den Unterständen, die es bereits in verschiedenen Vierteln gibt, handelt es sich um umgerüstete Seecontainer, die nach zwei Seiten geöffnet und mit Sitzmöbel aus Holz ausgebaut sind. Sie sollen den Jugendlichen auch bei schlechtem Wetter und in der kalten Jahreszeit einen geschützten Aufenthalt und Treffpunkt bieten.
Im Nachbarschaftstreff auf der Theresienhöhe, der von der Gewofag getragen wird und von Katja Beyfuß geleitet, die Sprecherin des Regsam-Arbeitskreises für Kinder und Jugend ist, setzte man sich für den Container ein. Katja Beyfuß brachte den Vorschlag auf, nachdem die Jugendlichen, die den Nachbarschaftstreff aufsuchen, den Wunsch nach einem Treffpunkt geäußert hatten. Rund 15 bis 20 Jugendliche besuchen durchschnittlich den Nachbarschaftstreff laut Mathias Weber, Gewofag-Pressesprecher. Hier sieht man zwischen Jugendlichen eher „altersübliche Konflikte“, jedoch keineswegs ein Problem mit gewalttätigen Jugendlichen. „Dementsprechende Berichte sind vollkommen übertrieben und spiegeln nicht die Einschätzung der Gewofag und des Regsam Facharbeitskreises Kinder und Jugend wider“, so Weber auf Anfrage. Einen Jugendcontainer aber wünschten sich die Jugendlichen selbst, die gern einen Ort hätten, wo sie die Nachbarschaft nicht störten. Der BA 8 will gleichfalls einen solchen Ort schaffen und verabschiedete im August per Mehrheitsbeschluss einen entsprechenden Antrag dazu.
Der Jugendcontainer soll nun abseits des Wohnviertels, auf dem Zuständigkeitsgebiet des BAs 2 aufgestellt werden, im Park zwischen Hans-Fischer-Straße, Theresienhöhe, Bavariastraße und Bahnlinie. Ob dies ein geeigneter Standort ist, oder ob die Randlage nicht sogar verstärkt Gruppenbildung und damit einhergehende Konflikte begünstig, bleibt nun abzuwarten. Im BA 8 stimmten SPD- und CSU-Mitglieder jedenfalls gegen die Standortwahl.
Demnächst wird das Baureferat den Standort begehen. Bei positiver Beurteilung könnte der Container noch dieses Jahr installiert werden.