„Weil Möpse, Französische und Englisch Bulldoggen ungebremst gekauft werden, werden sie natürlich auch weiter gezüchtet und Importiert”, sagt Kristina Berchtold. „Ein Teufelskreis, denn ihr vermeintlich niedliches Aussehen bezahlen diese Hunde mit ihrer Gesundheit.” Sie zählen nämlich zu den sogenannten Qualzuchten, wie die Sprecherin des Tierschutzvereins München erklärt: „Mehr als die Hälfte aller kurzköpfigen Hunde leidet beim Rennen oder bei heißen Temperaturen an Atemnot. Hinzu kommen oft Ohrenprobleme und Hautinfektionen durch die dicken Hautfalten.”
Bei anderen Rassen seien Augenerkrankungen typisch. „Basset Hound, Bernhardiner, Cocker Spaniel, Bluthund und Shar Pei weisen ein Auswärtsrollen des unteren Augenlosrandes (Ektropium) vor. Dadurch können die Tiere ihre Lider nicht richtig schließen und leiden an Tränenfluss, Bindehaut-Entzündungen oder Hornhautveränderungen.”
Bekanntes Beispiel für Qualzuchten seien auch haarlos gezüchtete Tiere: „Sie haben eine Immunschwäche, Gebissfehlstellungen, frieren schnell oder bekommen rasch einen Sonnenbrand.”
Auch bei Katzen gebe es eine Reihe von Qualzuchten, wie Berchtold berichtet: „Faltohrkatzen wie Scottish Fold haben nach vorne gerichtete Kippohren. Diese schwere Erbkrankheit führt auch zu Knorpel- oder Knochenschäden und verursacht dauerhafte Schmerzen. Durch die Faltohren ist auch die Kommunikation mit anderen Katzen enorm gestört. Und bei rein weißen Katzen wie Perser, Türkische Angora und Russian White hängt das Tierschutzproblem vor allem mit der Zucht auf das W-Gen zusammen. Folgen sind Schwerhörigkeit bis zur Taubheit, bei Tieren mit blauen oder verschiedenfarbigen Augen kommen Erkrankungen wie Augenzittern oder Schielen vor. Allgemein zeigen weiße Katzen auch eine erhöhte Anfälligkeit für Hauttumore.”