Tiergeschichten | Wochenanzeiger

Seit etwa einem Monat verzückt ein junger Zwergziegenbock die Belegschaft des Münchner Tierheims. „Ronaldo ist etwa sechs Monate alt und wurde aus schlechter Haltung gerettet”, erklärt Sprecherin Kristina Berchtold. Sein Vorbesitzer habe ihn als Klickmagnet für seinen TikTok-Kanal gekauft, ihn nicht artgerecht untergebracht und tagsüber an Tankstellen zur Schau gestellt. Dem Schrecken setzten aufmerksame Autofahrer ein Ende, als sie Mitte Oktober die Polizei riefen, diese das Böckchen beschlagnahmte und die Tierschutzinspektion des Tierschutzvereins München zur Abholung rief.

Die Europäisch Kurzhaar Katze „Schnuffelchen” fand ihren Weg als Fundkatze zu uns.

Unsere Betty ist eine im Oktober 2021 geborene Schäferhund-Mischlingsdame und kam zu uns, weil ihr Besitzer verstorben ist. Aktuell wiegt sie 35 kg und hat eine Schulterhöhe von 60 cm.

Unsere Europäisch Kurzhaar Katze Cici kam zu uns, da ihr Freiheitsdrang an ihrem alten Wohnort keine sichere und artgerechte Haltung mehr zuließ. Sie ist am 16.11.2021 geboren.

Unsere Französische Bulldoggen-Dame Amanda kam zu uns, da ihr Vorbesitzer ins Krankenhaus musste. Sie ist am 15.12.2020 geboren. Aktuell wiegt sie 10,8 kg bei einer Schulterhöhe von ca. 30 cm.

Der süße Weißband Goldhamster (*05/24) musste mit seiner Partnerin „Großmutter“ in einer kleinen Transportbox leben. Zu essen gab es lediglich Vogelfutter. Bis eine aufmerksame Nachbarin die zwei rettete.

Unsere Europäisch Kurzhaar Katze „Mici”, kam zu uns, da sich ihr Vorbesitzer nicht mehr um sie gekümmert hat. Sie ist ca. 2017 geboren.

Unsere Lisa ist eine im Jahr 2015 geborene Zwergspitzdame und kam zu uns, weil ihr Besitzer verstorben ist. Sie hat eine Schulterhöhe von 20 cm und wiegt aktuell 4 kg

Zeus ist ein kastrierter Dobermann-Rüde, geboren 2021, der im Rahmen einer Sicherstellung zu uns kam. Er bringt stattliche 39 kg auf die Waage und hat eine beeindruckende Schulterhöhe von 73 cm.

Was für ein Herzensbrecher: Seit etwa einem Monat verzückt ein Zwergziegenbock namens Ronaldo die gesamte Belegschaft des Münchner Tierheims. Anders als sein berühmter Namensvetter hatte unser Ronaldo leider bisher nicht so viel Glück in seinem Leben. Dennoch hofft das Münchner Tierheim nun auf einen „gewinnbringenden” Transfer. 

Viele Monate lang hat das Münchner Tierheim für Senior Timmy verzweifelt ein Plätzchen gesucht, im Oktober 2024 hat es dann endlich geklappt: Der 11-jährige Retriever-Mix hat bei Danielle in Garching ein liebevolles Zuhause gefunden.

Plötzlich waren ihre geliebten Menschen und ihre gewohnten Strukturen weg: Für die Deutsch-Drahthaar-Seniorin Elferl ist mit ihrem Einzug ins Münchner Tierheim eine Welt zusammengebrochen. „Nach einem schweren Schicksalsschlag konnten weder ihr Herrchen noch seine Angehörigen die 14-jährige Seniorin weiter versorgen”, bedauert Tierheim-Sprecherin Kristina Berchtold. Doch damit leider nicht genug: „Noch dazu ging es der Hündin schon seit längerem immer schlechter. Unsere Tierärztinnen stellten eine eitrige Gebärmutterentzündung fest und leiteten die unmittelbare Notoperation ein.”

Die Stadt hat den Antrag auf eine Schutzzone zu Silvester im Umfeld des Tierheims in Riem und des Tierparks Hellabrunn abgelehnt. Konkret hatte der Verein einen Brief an Oberbürgermeister Reiter geschickt und darin um eine Allgemeinverfügung für die Stadtgebiete mit besonders großem Tierbestand gebeten, die ein Abbrennen von Feuerwerkskörpern untersagt.

Im Herbst drohen vermehrt Wildunfälle auf den Straßen - Rehe, Hirsche und Wildschweine überqueren in der Dämmerung die Straße, der Wildwechsel erfolgt dabei meist in Rudeln. „Statistisch belegt ereignen sich die meisten Wildunfälle im November und Dezember - in den Morgen- und Abendstunden”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Angesichts der über 200.000 Wildunfälle pro Jahr und der Autoschäden in Millionenhöhe sei es sehr ratsam, Warnschilder ernst zu nehmen, langsamer zu fahren und bremsbereit zu sein.

Obwohl der kleine, stachelige Igel alles andere als ein Kuscheltier ist, begegnen die Menschen ihm mit viel Zuneigung. Seine Lebensweise und sein bemerkenswertes Verhalten gegenüber Störungen und Feinden machen ihn besonders sympathisch.

Im September schockierte im Süden Deutschlands der Anblick hunderter toter Mehlschwalben auf den Straßen. „Die Vögel waren bei ihrem Flug in ihre Überwinterungsgebiete von einer ungewöhnlichen Kaltwetterfront überrascht worden und fielen geschwächt oder schon tot vom Himmel”, erklärt Lydia Schübel, Biologin und Wildtierexpertin beim Tierschutzverein München. Die Wildtierstation im Tierheim hatte an die 500 Schwalben aufgenommen. „Nur die Hälfte hat mir intensivster Dauerversorgung überlebt”, bedauert Schübel. Um über die kleinen Nützlinge aufzuklären, hat die Tierschützerin die Mehlschwalbe zum Wildtier des Monats ernannt.

Eigentlich sollte am 14. September das 40-jährige Jubiläum des vom Tierschutzverein München betriebenen Gnadenhofs in Kirchasch (Am Jagdhaus 2, 85461 Bockhorn) begangen werden, doch das große Fest musste wetterbedingt verlegt werden. Nun steht am Samstag, 19. Oktober, von 11 bis 16 Uhr der Ausweichtermin vor der Tür: Auf die Besucherinnen und Besucher warten Speis und Trank, eine Dogdancing-Show, die Vorstellung der Vermittlungshunde, ein Flohmarkt sowie ein buntes Kinderprogramm. „Damit alles reibungslos läuft, wird hier und da noch Hilfe benötigt. Wer also eine helfende Hand frei hat, kann sich gerne bei uns melden!”, sagt Kristina Berchtold vom Tierschutzverein München.

Der Tierschutzverein München e.V. sieht in der aktuellen Novellierung des Tierschutzgesetzes die einmalige Chance, die Tierheime zu entlasten und den Tierschutz in Deutschland voranzubringen. Der derzeitige Entwurf bleibe jedoch hinter den Erwartungen zurück und sehe vielmehr ein auf die Nutzung der Tiere ausgerichtetes Gesetz vor, so die Kritik der Tierschützer. Im Schulterschluss mit dem Deutschen Tierschutzbund fordern sie die politisch Verantwortlichen auf, das neue Gesetz am Staatsziel Tierschutz auszurichten.

Das Kreisverwaltungsreferat will die Lage der Tiere in der Landeshauptstadt weiter verbessern. Künftig kümmert sich ein Tierschutzbeauftragter um das Wohl der Tiere in München. Das hat die Vollversammlung des Stadtrats jetzt beschlossen. Die Stelle soll bestehende städtische Aktivitäten bündeln und beispielsweise mit dem Veterinäramt und der Natur- und Artenschutzbehörde zusammenarbeiten. Zusätzlich ist eine Vernetzung mit den Bezirksausschüssen, den Tierschschutzstellen auf Landesebene sowie mit Vereinen und Verbänden geplant. Die neue Stelle wird mit einem jährlichen Budget von 10.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen ausgestattet und aus einer bereits bestehenden entwickelt, um den städtischen Haushalt nicht weiter zu belasten. „Ich freue mich, dass wir unser ohnehin schon großes Engagement im Bereich des Tierschutzes trotz der schwierigen Haushaltslage ausbauen können”, sagt Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl dazu.

Seit Juni versucht das Münchner Tierheim die einjährige Katzendame Kami zu vermitteln - bislang ohne Erfolg. „Sie ist zwar herzallerliebst, aber leider inkontinent”, berichtet Tierheim-Sprecherin Kristina Berchtold. „Die Kätzin hat bei einem Unfall solch starke Verletzungen erlitten, dass sie seither keine Kontrolle mehr über Kot- und Urinabsatz hat. Zudem benötigt sie zweimal täglich eine Tablette.” Mit diesen Handicaps zähle Kami zu den Dauersitzern im Tierheim. „Dabei wäre sie eine ideale Begleiterin für eine Familie mit Kindern und versteht sich auch mit Artgenossen und Hunden gut”, versichert Berchtold. „Wer der verschmusten Jungkatze doch noch eine Chance geben möchte, kann sich gerne zwischen 13 und 16 Uhr unter Tel. 089/92100036 im Katzenhaus melden.”