In den vergangenen Jahren wurde zunehmend Kritik am Silvesterfeuerwerk laut. Inzwischen fordern viele Menschen, das Böllern und private Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu regulieren oder gleich ganz zu verbieten. Das wünscht sich auch der Tierschutzverein München und hat daher einen Brief mit entsprechender Forderung an Oberbürgermeister Dieter Reiter verfasst. Darin schreiben Vorsitzender Kurt Perlinger und Schatzmeisterin Karola Runge stellvertretend im Namen des Vereins: „Jahr für Jahr werden unzählige Wildtiere wie auch Heimtiere in Stress und Angst versetzt. Gerade Wildtiere werden durch die Knallerei und die Lichtblitze völlig unvorbereitet aufgeschreckt. (...) Auch Heimtiere wie Hunde und Katzen leiden immens unter der extremen Geräuschbelastung, der sie durch ihr feines Gehör viel mehr ausgesetzt sind. Stress und Angst belasten die Tiere oft über Tage, sie verkriechen sich, zittern und sind wesensverändert.”
Besonders massiv seien Beeinträchtigungen, wenn die Feuerwerke in unmittelbarer Nähe von Tierhaltungseinrichtungen wie beispielsweise des Münchner Tierheims abgefeuert würden. Das Problem: „Diese Einrichtungen sind trotz ihrer besonderen Schutzwürdigkeit gegen Lärmbeeinträchtigungen nicht in den absoluten Verboten nach § 23 Abs. 1 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz (1.SprendV) gelistet”, obwohl das Gesetz „nicht eindeutig dahingehend formuliert [ist], dass nur der Schutz von Menschen vor Knallwirkung möglich ist”, wie im Brief vom 10. Oktober 2024 ausführlich beschrieben wird.
Der Tierschutzverein plädiert daher an den Oberbürgermeister, „den vollen Spielraum der Verordnung zum Schaffen von Schutzräumen zu nutzen” und fordert ihn auf, „eine entsprechende Allgemeinverfügung” für das Tierheim-Stadtgebiet zu erlassen.