Der Steinadler ist das Wildtier des Monats Januar. Mit seinem goldenen Halsgefieder, der Spannweite von 2,30 Metern und seinem beeindruckenden Flugbild hat der Steinadler die Menschheit seit jeher fasziniert. Er ist das Sinnbild für Freiheit, Kraft und Stolz und wurde deshalb auch häufig als Wappentier verwendet. Der Steinadler galt als der König der Lüfte.
Steinadler lassen sich gut am Flugbild erkennen, das trotz ihrer Größe leicht und elegant wirkt. Wegen ihres wunderschönen goldenen Nackengefieders werden sie auf Englisch „Golden Eagle“ genannt. Ab Januar können die meisterhaften Flieger bei spekakulären Balzflügen beobachtet werden. Die Eiablage erfolgt dann im März, wobei zur Sicherheit zwei Eier gelegt werden, oft aber nur ein Küken überlebt. Damit ein breiteres Nahrungsspektrum abgedeckt werden kann und die Brut besser funktioniert, sind bei Steinadlern die Weibchen deutlich größer als die Männchen. Inzwischen gibt es in den bayerischen Alpen wieder etwa 50 Brutpaare des zweitgrößten Adlers Deutschlands. Doch leider ist der Bruterfolg nach wie vor sehr gering. Die genauen Ursachen, warum gerade die bayerischen Steinadlerpaare nur 0,3 Jungtiere pro Paar haben, ist noch ungeklärt. Da die empfindsamen Vögel auf Störungen mit Auffliegen oder Brutabbruch reagieren, wird vermutet, dass Störungen durch Fluggeräte, aber auch durch Freizeitsport und Tierfotografen eine Ursache sein könnten. Deshalb wurden schon vor Jahren über das Steinadlerschutzprogramm Flugverbotszonen rund um bebrütete Horste eingerichtet und gut zugängige Horste werden mit Kletterschutz versehen. Bei der intensiven Freizeitnutzung der bayrischen Alpen wird dringend angeraten, nur ausgewiesene Wege zu benutzen und keine unerlaubten Felswände zu beklettern. Aber auch an Bleivergiftungen sterben immer wieder Steinadler, genau wie zahlreiche andere Wildtiere. Von Jägern mit bleihaltiger Munition geschossene Tiere oder Teile davon werden häufig liegengelassen, angeschossene Exemplare verenden irgendwo und werden dann von Steinadlern und anderen Aasverwertern gefressen. Dringend müssen hier umfangreiche Gesetze beschlossen werden, die die Jagd mit hochgiftiger bleihaltiger Munition umfassend verbieten.