Er ist kaum bekannt, optisch unauffällig und doch eines der faszinierendsten Amphibien in Deutschland: „Der Alpensalamander lebt hauptsächlich in den Bergen, bevorzugt über 800 Höhenmeter”, sagt Lydia Schübel, Wildtierexpertin beim Tierschutzverein München, und führt aus: „Hierzulande gibt es nur zwei Salamander-Arten, den Feuersalamander und den Alpensalamander. Im Gegensatz zu seinem auffällig gefärbten Verwandten ist der Alpensalamander in einem einheitlichen Lackschwarz gehalten. Lediglich eine Unterart weist eine schmutzig-gelbe Färbung auf dem Rücken auf. Trotz ihres unterschiedlichen Färbungsstils vertragen sich die beiden Arten hervorragend und werden in gemeinsamen Verbreitungsgebieten auch häufig zusammen in Verstecken gefunden.” Selbst in der Winterstarre, die je nach Höhenlage von Oktober bis April anhalte, könne man sie zusammen entdecken.
Besonders am Alpensalamander sei seine Fortpflanzung, wie Lydia Schübel erläutert: „Sie haben die längste Tragzeit aller Wirbeltiere. Das Weibchen ist zwei bis vier Jahre trächtig und bringt nur ein einziges Junges zu Welt.” Dafür verantwortlich seien die harten Umgebungsbedingungen, darunter der Wassermangel. Doch darauf sei der Körper des Weibchens bestens ausgelegt: „Passen die Umstände nicht, kann es die Spermienpäckchen bis zu zwei Jahre in ihrem Körper befruchtungsfähig halten. Ist sie bereit, trächtig zu werden, produziert sie Eier, von denen eins befruchtet wird. Die restlichen dienen dem Nachwuchs später als Nahrung.”
Trotz dieser langen Tragezeit geht es den Alpensalamandern gut und der Bestand ist stabil. Grund dafür ist eine weitere, hocheffiziente Überlebensstrategie: Ein giftiges Hautsekret macht sie für Fressfeinde unattraktiv.