Veröffentlicht am 13.05.2024 09:43

Bürgerversammlungen in Pentenried und Krailling

Bürgermeister Rudolph Haux kündigte die Schuldenaufnahme an. „Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen”, sagte er auf der Pentenrieder Bürgerversammlung. (Foto: Ulrike Seiffert)
Bürgermeister Rudolph Haux kündigte die Schuldenaufnahme an. „Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen”, sagte er auf der Pentenrieder Bürgerversammlung. (Foto: Ulrike Seiffert)
Bürgermeister Rudolph Haux kündigte die Schuldenaufnahme an. „Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen”, sagte er auf der Pentenrieder Bürgerversammlung. (Foto: Ulrike Seiffert)
Bürgermeister Rudolph Haux kündigte die Schuldenaufnahme an. „Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen”, sagte er auf der Pentenrieder Bürgerversammlung. (Foto: Ulrike Seiffert)
Bürgermeister Rudolph Haux kündigte die Schuldenaufnahme an. „Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen”, sagte er auf der Pentenrieder Bürgerversammlung. (Foto: Ulrike Seiffert)

Die Kraillinger Bürgerversammlung besteht seit jeher aus zwei Veranstaltungen: die in Pentenried und die im größeren Ortsteil Krailling. Der Vortrag von Bürgermeister Rudolph Haux war derselbe. Seine wichtigste Neuigkeit betraf die Finanzen. „Noch sind wir schuldenfrei“, sagte er. Zur Sicherung des Haushaltes sei aber eine Kreditaufnahme von 2,5 Millionen Euro geplant. „Dies entscheidet sich nach der Freigabe unseres Haushalts durch den Landkreis.“ Betrachte man die eingestellten Rücklagen, „dann bewegt sich die Gemeinde auf ganz dünnem Eis. Wir haben einfach keine Luft mehr für Handlungen.“ Mit der Kreditaufnahme werde die Gemeinde ihre jahrzehntelange Schuldenfreiheit aufgeben müssen.

Der größte Ausgabebrocken sei übrigens die Kreisumlage, die alle Gemeinden zahlen müssen und die zur Sicherung der Landkreisaufgaben diene. „Im Moment liegt die Umlage noch bei 50 Prozent, steigt aber auf 53 Prozent an“, erklärte Haux weiter. Bezüglich der geplanten Baumaßnahmen kann die Gemeinde entsprechend kleinere Sprünge machen. „Es sind ein paar kleine Dinge geplant. Vieles ist uns aber nicht möglich. Es ist einfach kein Geld da.“

Kraillings Vision

Zu den Planungen gehören die neue Heizung für die Schule für fast 750.000 Euro, die Sanierung des Turnhallendachs für 300.000 bis 400.000 Euro und der neue Standort für die Pentenrieder Feuerwehr. Zudem seien Schritte für die Sicherung des maroden Bauhofs eingeleitet und die Gemeinde beteiligte sich an Sanierungsarbeiten am Campus Gauting.

„Wir arbeiten daran, neue Firmen anzusiedeln“, erklärte der Bürgermeister weiter und berichtete vom Verkauf des KIM-Sportplatzes und die dort abgeschlossenen naturschutzrechtlichen Maßnahmen. „Unsere Vision ist es, das Ökologische mit dem Wirtschaftlichen und dem Sozialen zusammenzubringen. Wir möchten das leisten, was die Bürger zu Recht erwarten.“

Pentenrieder gegen Windkraft

Dazu gehört auch die Energiewende. Für das Voranbringen von Geothermie hat Krailling keine eigenen Möglichkeiten. „Wir wissen noch nicht, was mit uns passiert und was wir zu erwarten haben“, sagte Haux in Pentenried. „Fakt ist, dass hier viel Geothermie vorhanden ist und wir uns beteiligen werden. Nur die Konditionen sind noch unklar.“

Während die Kraillinger Bürgerversammlung Fragen zur Sanierung der Schule, zu den naturrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen am KIM-Sportplatz, zur Kreisumlage und den hohen Personalkosten sowie zu Immobilienleerständen hatte, beschäftigte die Pentenrieder das Thema Windkraft. Der Pentenrieder Gemeinderat Alexander Lichtfuß fragte die rund 50 Anwesenden: „Wie ernst ist es euch bei der Windkraft? Wie soll ich für euch im Gemeinderat entscheiden?“ Das ging Bürgermeister Haux zu weit. „Die Bürger sind an der Reihe. Für ein Zwiegespräch ist hier nicht der Platz“, wies er Lichtfuß zurecht und erklärte der Versammlung: „Wir haben einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan und orientieren uns seit 2012 daran.“ Suchflächen für Windkraft seien in Krailling ausgewiesen. „Ich habe im Übrigen gar kein Problem damit das Thema „Windkraft“ als Bürgerentscheid zu behandeln.“

Im Weiteren diskutierten die Pentenrieder über allgemeinen Entwicklungen und Entscheidungen anderer Länder, Windkraftenergie zu stoppen, bis Hieronymus Fischer den Antrag stellte, dass Krailling alle weiteren Maßnahmen zur Verfolgung und Planung der Windkraft im Kreuzlinger Forst unterlässt. „Es lohnt sich für Investoren, ist aber volkswirtschaftlicher Nonsens“, so Fischer in seiner Begründung. Mit großer Mehrheit und mit Gegenstimmen der anwesenden Gemeinderäte verabschiedete die Pentenrieder Bürgerversammlung diesen Antrag.

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