Die Zahlen der Kraillinger Gemeindebibliothek gehen stetig nach oben. Die Nutzer, die Ausleihen und die Veranstaltungszahlen überstiegen 2024 die Vorjahreszahlen. „Und auch in den ersten zwei Monaten hat sich dieser sehr erfreuliche Trend fortgesetzt“, sagte Leiterin Diana Widmann. „Vor allem im Kinderbuchbereich erleben wir einen Ansturm. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir mittlerweile mit allen Kindergärten und der Schule Kooperationen haben. Die Klassen haben ihre Bücherkisten hier, kommen zur Bücherrallye und zu den Vorlesestunden. Wir freuen uns sehr, dass die Altersgruppe bis zehn Jahre so enthusiastisch dabei ist.“
Im vergangenen Jahr nahm die Bibliothek an der großen Meinungsumfrage für Bibliotheken teil. „260 Rückmeldungen sind bei uns eingegangen“, so Widmann. „Die meisten Wünschen bezogen sich darauf, dass hier mehr Veranstaltungen stattfinden sollen und das Lesecafé noch belebter sein soll. Das haben wir aufgenommen und diesbezüglich viel für 2025 geplant.“
Ab März findet der traditionelle Kraillinger Literaturfrühling statt. „Bereits in der 15. Auflage“, erklärte sie weiter. „Wir setzen diesmal stark auf Kooperationspartner, haben einen Diskussionsabend und ein Gesprächskonzert mit Lesung über Caspar-David-Friedrich vorbereitet. Der Abschluss wird der Vortrag „Schreibende Frauen – klamme Kassen“ von Sabine Bachmair in der Linnermühle sein.“
Außerdem nimmt die Bibliothek am 4. April an der Langen Nacht der Bibliotheken mit Sonderöffnung, Kinderprogramm, einem historischen Spaziergang, einer Führung durch die Bibliothek und der Lesung „Reineke Fuchs“ von Goethe teil. „Wir werden im April und Mai auch wieder unser Late Night Learning immer dienstags anbieten“, so Widmann weiter. Im Juni folge eine Digitalwoche und im Sommer eine Veranstaltungswoche zum Vogel des Jahres, dem Hausrotschwanz.
Vor allem aber hat die neu eingerichtete „Leihbar“ enorm viel Begeisterung hervorgerufen. Die „Bibliothek der Dinge“ hat vom Akkuschrauber bis zum Nintendo Switch, vom Aktenvernichter bis zu den Boulekugeln viele Sachen. „Die Leute können sich auch etwas wünschen. Wenn es ins Budget passt, schaffen wir die Wünsche auch an.“
Die Ideen für die Veranstaltungen und neuen Projekte kommen im achtköpfigen Team. „Wir lassen uns auch gern inspirieren von neuen Trends oder von Kooperationspartnern. Einige Ideen für Lesungen kommen auch aus der Schule oder den Kindergärten“, meine Widmann weiter und dankte ihrem Team für die engagierte Umsetzung. Viel Lob gab es von der Pressereferentin der Gemeinde und studierten Bibliothekarin, Solveig Butzert. „Es ist die beste Bibliothek, die ich kenne“, schwärmte sie.
Bürgermeister Rudolph Haux war ebenfalls voll des Lobes. „„Unsere Gemeindebibliothek schreibt eine preisgekrönte Erfolgsgeschichte. Sie ist ein wirklicher Treffpunkt in der Ortsmitte, ein Bildungsort, ein Veranstaltungs-Hotspot geworden. Hier geschieht viel mehr als nur Lesen.“ Wie sehr die Bibliotheksmitarbeiter an ihren Kunden interessiert sind, sieht man auch am Lesebrillenangebot, die sich vergessliche Leser ausleihen dürfen, meinte Haux weiter. Mit rund 400.000 Euro fördert die Gemeinde ihre Bibliothek. „Zum Glück sind wir als Gemeinde in einer angenehmen Eigentümer-Position“, sagte er und wünschte der Einrichtung weiterhin „ein breites Publikum.“