Das Gelände der Gleisbauer-Firma Emeran Braun GmbH & Co.KG am Bahndamm zwischen Planegg und Krailling gilt in Krailling als „eins unserer Schlüsselprojekte“, sagte Bürgermeister Rudolph Haux. 12.000 Quadratmeter liegen auf Kraillinger Flur, noch einmal rund 2.000 Quadratmeter befinden sich auf Planegger Flur. Durch den Sanierungsbedarf auf dem Firmengelände und die Erweiterungswünsche der Firma entstanden die Vorstellungen, die Firma auf einem anderen Grundstück in Krailling anzusiedeln. Als sich die Firma 1928 aus München heraus in Krailling ansiedelte, „war hier grüne Wiese. Jetzt ist die Firma wieder eingewachsen und hat eigentlich wenig Entwicklungspotenzial auf dem Gelände“, so Haux.
Erweiterungen wären im Tanklager möglich. Denn die Firma brauche für ihre Geschäftstätigkeiten zwingend einen Gleisanschluss. „Die Gespräche gehen in diese Richtung”, so Haux weiter. Abstandsflächen, Lärm- und Schallschutz, Werkstätten – alles wäre im Tanklager-Areal optimal geregelt. Seitens der Gemeinde gebe es ein klares Bekenntnis. „Braun soll hierbleiben. Und auch die Firma Braun will bei uns bleiben. Jetzt stehen die finalen Verhandlungen aus“, sagte Haux.
Die Entscheidungen lägen bei Braun. „Wir machen als Gemeinde keine eigenen Pläne, sondern warten ab, wie sich die Firma entscheidet. Sehr schade ist nur, dass die Gemeinde Planegg nicht gesprächsbereit ist.“ Dabei seien viele Anknüpfungspunkte gegeben. „Da ist zum einen die verkehrliche Erschließung. Aber auch die geplante Bebauung des Planegger Bahnhofsareals, die ja unmittelbar an das Braunsche Gelände anschließt, könnte diskutiert werden. Eine Zusammenarbeit über die Gemeinde- und in diesem Fall über die Landkreisgrenzen macht Sinn.“
Ein entsprechender Antrag der Planegger SPD für ein interkommunales Gemeinderatstreffen war mit 10:8 Stimmen in Planegg abgelehnt worden. „Man will in Planegg zuerst die Grobplanungen fertig haben, bevor man in Dialog tritt. Das ist schade“, bedauerte Haux. Denn ganz ohne die Nachbarn gehe es nicht, weder mit noch ohne die Firma Braun auf dem Bahngelände. „Dabei gab es vor zehn Jahren einen Konsens unserer beiden Gemeinden, die Angelegenheit gemeinsam zu regeln. Damals hatte man sich schon geeinigt, dass 80 Prozent des Verkehrs über Krailling läuft und 20 Prozent über Planegg.“
Vor einem Jahr hatte Krailling signalisiert, dass bis Mitte 2024 gewartet werde, wie sich Planegg positioniert. „Der Zeitpunkt ist nun verstrichen. Nun verhandeln wir allein und entwickeln – je nach Entscheidung der Firma Braun – das Gebiet selbst. Es ist schließlich eins der beiden Schlüsselprojekte bei der innerörtlichen Gebietsentwicklung.“