Veröffentlicht am 20.07.2024 00:00

Die Kapuzinerschnecke ist das Wildtier des Monats


Von Elisabeth Schönberger
Die Kapuzinerschnecke, auch als Spanische Wegschnecke bekannt, ist robuster als andere Nacktschneckenarten. (Foto: Tierschutzverein München)
Die Kapuzinerschnecke, auch als Spanische Wegschnecke bekannt, ist robuster als andere Nacktschneckenarten. (Foto: Tierschutzverein München)
Die Kapuzinerschnecke, auch als Spanische Wegschnecke bekannt, ist robuster als andere Nacktschneckenarten. (Foto: Tierschutzverein München)
Die Kapuzinerschnecke, auch als Spanische Wegschnecke bekannt, ist robuster als andere Nacktschneckenarten. (Foto: Tierschutzverein München)
Die Kapuzinerschnecke, auch als Spanische Wegschnecke bekannt, ist robuster als andere Nacktschneckenarten. (Foto: Tierschutzverein München)

Die spanische Wegschnecke hat jeder schon einmal gesehen. Sie gehört zu den Nacktschnecken und lange nahm man an, dass sie im zweiten Weltkrieg über Handelswege eingeschleppt wurde. „Bis vor Kurzem wurde sie sogar zu den 100 eingewanderten Arten gezählt, die in Europa den schlimmsten Schaden anrichten”, berichtet Lydia Schübel, Wildtierexpertin des Tierschutzvereins München. „Erst 2014 konnte wissenschaftlich auf Gen-Ebene nachgewiesen werden, dass sie eine in Zentraleuropa heimische Schneckenart ist. Besser wäre es also, sie mit ihrem Zweitnamen anzusprechen: Kapuzinerschnecke.”

Zäh und bitter

Die Anzahl der Kapuzinerschnecken scheint jedes Jahr neue Rekorde zu brechen. Woran liegt das? „Zunächst einmal ist sie absolut nicht wählerisch, was ihr Essen angeht, und sie probiert auch gerne Neues aus. Neben Blumenpflanzen, Obst und Gemüse frisst sie auch Kot und verwesende oder geschwächte Tiere”, erklärt Schübel. „Gleichzeitig machen Bitterstoffe sie für Fressfeinde sehr unattraktiv.” Auch sei die Kapuzinerschnecke sehr robust gegen Umwelteinflüsse: „Trockene Betonflächen und starke Sonneneinstrahlung machen ihr nichts aus. Zudem kann sie hervorragend Klettern und sich auch aus großen Höhen mittels eines Schleimfadens abseilen.”

Genetisch dominant

Auch bei der Partnerwahl sei die Kapuzinerschnecke flexibel: „Sie paart sich teils mit anderen Nacktschnecken in neu eroberten Gebieten und übernimmt für den Nachwuchs dessen genetische Umgebungsanpassung.” In der Stadt fühle sich das Weichtier besonders wohl: „Dort ist es wärmer, der fürsorgliche Gärtner gießt regelmäßig seine Pflanzen und schafft somit eine perfekte Umgebung.”

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