Bezirksausschuss und Labor e.V. gehen mit der Anmietung des ehemaligen Pförtnerhäuschens im Kreativquartier eine Kooperation ein | Wochenanzeiger

Einen neuen Weg will der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) gehen und zusammen mit Labor München e.V. im Kreativquartier zusammenarbeiten. Dabei geht es um die Nutzung des aktuell leerstehenden Pförtnerhäuschens, das als Gebäude 26 neben der Dachauer Straße 110 b bezeichnet ist. Nachdem der BA selbst das Häuschen ursprünglich anmieten wollte, jedoch nicht als Mieter fungieren darf, wird nun Labor e.V. das Gebäude mieten. Der BA stellt indes die Kosten für Miete und Nebenkosten zur Verfügung und darf im Gegenzug das Häuschen für eigene Zwecke mitnutzen.

Knapp 11.792 Euro aus dem Stadtbezirksbudget gab der BA Neuhausen-Nymphenburg im Rahmen seiner jüngsten Sitzung frei, so dass Labor München e.V. rund elf Monate lang das Pförtnerhäuschen am Rande des Kreativquartiers mieten und kleine Reparaturen durchführen kann. Labor München e.V. ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Institutionen, die auf dem Gelände des Kreativquartiers agieren. Dieses Bündnis fungiert als Ansprechpartner für Stadt und Nachbarschaft und ist bereits vor Ort in der Schwere Reiter Straße 2 (Haus MUCCA) ansässig. Mit dem Pförtnerhäuschen wird nun zusätzlicher Raum geboten, in dem Kunstschaffende sich präsentieren und agieren können, aber auch der BA wird darin Platz finden.

Schon vor über zwei Jahren kam im BA die Idee auf, das ehemalige Pförtnerhäuschen im Kreativquartier zu mieten, um darin einen „Stadtviertelkulturkiosk“ zu eröffnen. Der BA wollte das Haus, das über 48 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss und ebenso viel Lagerfläche im Dachboden verfügt, für eigene Zwecke mieten, aber es auch Künstlern etwa für Ausstellungen oder Workshops mietfrei überlassen. Auch Projekte von Schulen oder sozialen Trägern wollte man den Raum zur Verfügung stellen. Erst einmal für die Laufzeit von etwa einem Jahr hätte der BA sich damit einen festen Ort schaffen wollen. Das Häuschen sollte etwa für Sitzungen der Unterausschüsse oder auch Bürgersprechstunden dienen. Man dachte aber auch daran, mit der Präsenz der Lokalpolitiker im Kreativquartier die Prozesse vor Ort besser mitverfolgen zu können und auch die Vernetzung ins Viertel und zu den Kunstschaffenden zu stärken.
Im Dezember 2023 hatte der BA einstimmig beschlossen, 8.500 Euro für die Anmietung des „Stadtviertelkulturkiosks“ aus dem Stadtbezirksbudget aufzuwenden. Dem BA wurde jedoch nach eigener Aussage mitgeteilt, dass sich ein politisches Gremium nicht als Mieter für das Häuschen eigne. Und so unterstützt der BA nun das Labor München finanziell, um das alte Pförtnerhäuschen zu mieten. Die Idee des BAs aber wird dennoch verwirklicht, wenn das Gremium das Häuschen auch nur als Gast mitnutzen darf. Eröffnung könnte bereits Anfang Oktober sein.