Grünflächen zum Spielen, Bäume als Schattenspender, Sitzgelegenheiten, Brunnen, dazu bestenfalls noch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Motorräder – Wünsche, die von den Stadtteilbewohnern im Westend immer wieder formuliert werden. Für jedoch kaum eine andere Straße werden diese Forderungen so ausdauernd vorgebracht als für die Schnaderböckstraße. Vor allem die Anwohner der vergleichsweise kleinen Straße zwischen Westend- und Guldeinstraße beharren auf eine Umgestaltung und finden dafür starke Unterstützung bei ihrem Bezirksausschuss (BA). Das Baureferat will nun in „punktuelle Maßnahmen“ einige Bürgerwünsche erfüllen.
Die Schnaderböckstraße wird vor allem von Verkehrsflächen dominiert. Fahrräder, Mopeds, Anhänger und Autos säumen den Weg, sodass kaum mehr Platz zum Spielen bleibt. Autos, die hier eigentlich nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, brettern zuweilen durch. Die Bürger wünschen sich schon lange eine Umgestaltung für mehr Aufenthaltsqualität. Doch weder die bereits durchgeführt Bürgerbefragung durch Green City, noch die vom Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) eingereichten Anträge an die Stadt brachten bislang Veränderungen. Stattdessen werden demnächst aber kleinere Maßnahmen umgesetzt und größere in Aussicht gestellt, wie das Baureferat nun mitteilt.
„Aus Sicht des Mobilitätsreferates bedarf es keiner neuen Raumaufteilung sowie veränderten Verkehrsführung“, heißt es im Beschlusspapier, dass das Baureferat kürzlich dem BA 8 vorlegte. „Daher kann das Baureferat lediglich punktuelle Maßnahmen ergreifen und auf der Westseite der Straße Flächen für Büsche, artenreiche und bienenfreundliche Gräsermischungen, Sträucher o. ä. entsiegeln und so gestalten, dass auf diesen Flächen nicht geparkt werden kann.“ In Abhängigkeit von personellen und finanziellen Ressourcen werde man dafür mittel- bis langfristig ein Straßenplanungsprojekt auflegen. Priorisiert sind diese Maßnahmen jedoch nicht. Grundsätzlich bestehe zudem die Möglichkeit, zusätzliche Parkflächen für Fahrräder und Motorräder zu definieren und neue Sitzgelegenheiten aufzustellen. „Hierzu bietet sich der Bereich unter den Bäumen nördlich und südlich vor dem Schulgebäude an“, erklärt das Baureferat. Priorisiert sind diese Maßnahmen jedoch nicht. Kurzfristig sollen nun an zwei Standorten schon einmal neue Sitzgelegenheiten geschaffen werden.
Einen Brunnen aber wird es in der Schnaderböckstraße weder kurz- noch langfristig geben. Zierbrunnen würden, aufgrund der hohen Kosten nurmehr bei der Neugestaltung von Plätzen errichtet. Trinkbrunnen indes werden derzeit münchnenweit aufgestellt, v.a. in verdichteten Stadtbereichen. Jedoch: „Die Schnaderböckstraße liegt in keinem dieser Zentren“, erklärt das Baureferat. Und auch die von Bürgern gewünschten Bodenschwellen, die zum langesamen Durchfahren zwingen würden, wird die Behörde nicht umsetzen; zu viele „Gefährdungen und Limitierungen“ sprächen dagegen. Auch werden keine neuen Bäume gepflanzt: „Leider sind in der Schnaderböckstraße aufgrund der Spartenlage keine zusätzlichen Baumpflanzungen realisierbar“, erklärt das Baureferat.
Im BA freut man sich darüber, dass zumindest Sitzgelegenheiten in der Schnaderböckstraße geschaffen werden. In einem Schreiben ans Baureferat erinnert der BA jedoch noch einmal daran, „die Umgestaltung der Schnaderböckstraße endlich in Angriff“ zu nehmen.