„Der Hönigschmidplatz muss für Fußgänger sicherer werden“, das fordern Bürger anhaltend seit vielen Jahren. Dass am ersten Weihnachtsfeiertag eine Seniorin am Platz von einem ausparkenden Wagen angefahren und tödlich verletzt wurde, verschärft die Forderung zusätzlich. Im Bezirksausschuss Laim (BA 25) sprach dazu eine Bürgerin vor und forderte nun umso dringender Verbesserungen. Die Hälfte der BA-Mitglieder will jedoch keinen Schnellschuss in Sachen Sicherheitsvorkehrungen machen, sondern lieber erst einmal die Ergebnisse des Unfallgutachtens abwarten.
„Es ist eine unerträgliche Situation“, beklagte die Bürgerin, die jüngst beim Bezirksausschuss Laim (BA 25) vorsprach. Angesichts des tragischen Unfalls, der sich am 25. Dezember 2024 am Hönigschmidplatz ereignete und in Folge dessen eine 76-Jährige Frau starb, forderte sie die Kommunalpolitiker noch einmal eindringlich zum Handeln auf. Fußgänger müssten sich durch parkende Autos drängen, um von der nördlichen Straßenseite (Wohngebiet) auf die südliche zur hier gelegenen Geschäftszeile zu gelangen. Zudem gilt in der Senftenauerstraße wie auch am Hönigschmidplatz Tempo 50 – für querende Fußgänger eine zu hohe Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs. Weder Zebrastreifen noch Ampel sichern den Weg über die vielbefahrene Straße.
Die benachbarten BAs Laim und Hadern, deren Grenzen am Hönigschmidplatz zusammentreffen, hielten schon zahlreiche Ortstermine ab, um Verbesserungen, aber auch Verschönerungen am Hönigschmidplatz zu besprechen. Zuletzt hatte der BA Laim einen von der Grünen-Fraktion angeregten Prüfauftrag für einen Zebrastreifen an die Stadt gestellt. Laut Mobilitätsreferat (MOR) ist dessen Einrichtung jedoch nicht möglich, weil die Voraussetzungen dafür vor Ort nicht gegeben seien. „Die einzelnen Fahrbahnen sind mit ca. 7,5 Metern und die gesamte Straße mit ca. 18.3 Metern zu breit, um die Vorgaben der Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) zur Einrichtung eines Zebrastreifens zu erfüllen“, heißt es dazu u.a. vom MOR.
Die Grünen im BA Laim legten nun einen neuerlichen Antrag vor, in dem sie fordern: „Es soll dann aber eine andere Lösung gefunden werden, um die offensichtliche Gefahrenstelle für Fußgängerinnen und Fußgänger zu entschärfen.“ Als „erfolgversprechendste Maßnahme“ böte sich etwa die Einrichtung einer Fußgängerampel an der Verkehrsinsel an. Als schnelle Lösung könnte man sich eine mobile Ampelanlage vorstellen. Die Hälfte der BA-Mitglieder aber geht mit diesem Vorschlag nicht mit. „Erst einmal das Unfallgutachten bzw. das Ergebnis der Unfallkommission abwarten“, will etwa Carsten Kaufmann (SPD). Denn noch sei unklar, wie der Unfall einzuordnen sei.
Noch vor Weihnachten hatte der BA eine Einschätzung der Polizei zur Sicherheitslage am Hönigschmidplatz erbeten. Diese beurteilte den Standort als unauffällig. „Auf Grundlagen der Daten, die damals vorlagen, war die Situation am Hönigschmidplatz nicht als Unfallschwerpunkt einzuordnen“, erklärte Matthias Schneller, Leiter der Polizeiinspektion im Rahmen der BA-Sitzung. Ob nun individuelles Fehlverhalten oder die örtliche Gegebenheit ursächlich für den Unfall waren, wird jetzt untersucht.
Nachdem bei Abstimmung im BA gilt, dass bei Gleichstand der Stimmen ein Antrag abgelehnt wird, wurde mit 11 zu 11 Stimmen, der Antrag der Grünen vertagt. Der BA wird nun weitere Erkenntnisse zum Unfallhergang abwarten und will dann in einigen Wochen noch einmal über mögliche Maßnahmen am Hönigschmidplatz sprechen.