Immer wieder berichten wir in unseren Ausgaben über das Gehwegparken. Lange wurde es toleriert. In vielen Vierteln wird es nun aber verstärkt geahndet. Das meinen unsere Leser dazu:
Hartmut Brinkman schreibt:
Das Gehsteig-Parkproblem in Laims Straßen wird schon seit längerem mit viel Augenmaß durch ihr Reporter-Team beschrieben! Genau dieses Augenmaß vermisse ich, aus eigener Erfahrung, bei den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern unserer Stadt, sowie den ausführenden Ordnungsorganen, die eben nicht „behutsam und nachvollziehbar“ agieren.
Danke, wenn Sie mit gutem Journalismus dranbleiben - nicht nur rund um die Mathunistraße.
Erhard Jobst schreibt:
Ich finde es gut wenn die Polizei endlich gegen diese Form des Parkens etwas unternimmt. Bei uns in der Würmseestraße ist es wirklich teilweise sehr schlimm, vor allem die Firmenfahrzeuge die da abgestellt werden.
Nicht nur der Gehweg, sondern auch die Grünfläche - die Autos stellen sich mit zwei Rädern in die Grünflächen und beschädigen diese. Hier wäre schon lange ein Anwohnerparken nötig - da hier viele Firmenfahrzeuge und Anhänger - Wohnmobile abgestellt werden!
In der Kreuzhofstraße haben wir nur einen sehr schmalen Gehweg, hier parken regelmäßig die Autos auf dem Gehweg um Ihre Kinder nach dem Chor abzuholen, wenn man was sagt wird man nur blöd angemacht - Fußgänger müssen dann auf die Straße ausweichen.
Die Gehwege werden auch viel von Radfahrern benutzt - als Fußgänger ist man immer der Blöde!
Gehwege gehören den Fußgängern - sie müssen sicher unterwegs sein können.
Autos brauchen Parkraum - sie werden nicht einfach so verschwinden.
Was denken Sie zum Gehwegparken?
Schreiben sie uns an leser@wochenanzeiger.de.
Wir veröffentlichen Ihre Meinung mit Ihrem Namen.
Konstantin und Cornelia Becker schreiben:
Wir sind voll der Meinung, dass die Gehsteige für die Fußgänger da sind.
Aber auch, dass Gehsteige hinreichend breit sein sollten um genügend Platz für Kinderwägen, Rollstühle etc zu schaffen.
Wir wohnen im Stadtgebiet Westpark- Waldfriedhof und haben früher in Sendling gewohnt, wo noch viele von unseren alten Freunden wohnen. In den zum Teil sehr engen Seitenstraßen dieses Stadtgebiets herrscht eine extreme Parkplatznot. Es gibt Menschen wie uns, die deutlich über 70 Jahre alt, in der Mobilität eingeschränkt und auf einen PKW auch im Stadtgebiet angewiesen sind um mobil zublieben. Eine weitere Einschränkung der Parkmöglichkeiten würde unsere Lebensqualität und die von vielen anderen alten Menschen stark einschränken. Radfahren geht leider nicht mehr und der ÖPNV bringt uns nicht immer nahe genug an den Zielort. Auch unsere Nöte sollte der Behindertenausschuss in seine Überlegungen einbeziehen.
In sehr vielen dieser kleinen Anliegerstraßen - dies lässt sich einfach durch Ortstermine überprüfen - sind die Gehsteige so schmal und auch zur Straße hin abschüssig, dass ein Rollstuhl oder ein Kinderwagen kaum Platz hat und Fußgänger - es besteht wenig Verkehr in diesen Seitenstraßen - sowieso meistens die Fahrbahn benutzen.
Deshalb unser völlig ideologiefreier Vorschlag an die Stadtverwaltung, dessen Verwirklichung ein harmonisches Miteinander fördern würde: Den Gehweg auf der einen Seite der Straße etwas breiter zu machen und auf der anderen Seite der Straße eine Parkerlaubnis zu geben. Dann könnte auf der einen Seite der Gehweg zweckgemäß benutzt werden und auch die Autofahrer kämen zu ihrem Recht.
Nicole und Klaus Pichlmeier schreiben:
Wir wohnen schon 25 Jahre in der Pfingstrosenstraße und das halbseitige Parken auf dem Gehweg war noch nie ein Problem. Sowohl in der Waldgartenstraße als auch in der Pfingstrosenstraße (zwischen Waldgartenstraße und Schachblumenweg) ist der Gehweg über 3 Meter breit und für Fußgänger, radfahrende Kinder, Rollstuhlfahrer oder Kinderwägen bleiben fast 2 Meter übrig, wenn halbseitig auf dem Gehsteig geparkt wird.
Seit der Flyerverteilung der Polizei im Dezember hat sich die Situation dramatisch, gerade für die Verkehrsteilnehmer, die hier geschützt werden sollen, verschlechtert. Nachdem jetzt praktisch nur noch auf einer Seite geparkt werden kann, nutzen besonders zu Schulbeginn im verstärktem Verkehrsaufkommen auf der Pfingstrosenstraße viele Autofahrer den breiten Gehweg um mit unverminderter Geschwindigkeit beidseitig die Straße zu befahren, statt abzuwarten und den Gegenverkehr passieren zu lassen.
Die Polizei war bereits vor Ort und hat sich von der neuen Situation ein Bild gemacht und Autofahrer mündlich verwarnt, die größtenteils uneinsichtig waren. Dieses rücksichtslose Befahren des Gehsteigs wiederholt sich jetzt jeden Morgen.
Es ist nicht verständlich, wie die Stadt nun - ohne die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen - pauschal das bisher geduldete Gehsteigparken verbieten will. Der originäre Gedanke, Fußgänger gegen rücksichtslose Autofahrer, die Gehsteige gedankenlos zuparken zu schützen, schafft in diesem Straßenabschnitt lediglich eine neue und nicht unerhebliche Gefahr für deren Leib und Leben.
Wir begrüßen die Stärkung der Rechte der Fußgänger, dies muss jedoch mit Augenmaß und im Hinblick auf die individuellen Gehsteiggegebenheiten erfolgen. Weiterhin sollte sich die Stadt München dann ebenso vehement darum bemühen, das Blumenviertel flächendeckend mit Gehwegen auszustatten. Alleine die Pfingstrosenstraße, als Hauptverbindung zwischen Klinikum und Waldfriedhof, hat stadteinwärts ab der Sonnenblumenstraße größtenteils nur einen unbefestigten Gehweg.
Almuth Caspary schreibt:
Gehwege sind – wie der Name schon sagt – zum Gehen da, manchmal auch zum Rollen (Rollis, Rollator) und für Fahrräder (Kinder unter 8 Jahren). Keinesfalls aber zum Parken, denn Erfahrungen und Statistiken zeigen: je autofreundlicher eine Stadt ist, desto mehr wird das Auto genutzt, mit Nachteilen für andere Verkehrsteilnehmer. Gehwegparken zu tolerieren bedeutet eben nicht ‚leben und leben lassen‘, sondern ein egoistisches: ‚Auto first!‘, sodass ich z.B. nicht mehr mit meiner Tochter nebeneinander laufen kann, sondern häufig parkenden Autos ausweichen muss. Deren Besitzer sagen mir als Fußgängerin dann gerne: ‚aber da kommen Sie doch noch vorbei!‘ – dabei ist das enge Hintereinanderlaufen eine Zumutung. Wenn ich einen Autoparker persönlich anspreche, höre ich oft ,ich parke nur kurz!‘ – diese Selbstverständlichkeit NUR-KURZ nervt ganz schön!
Man darf auch nicht vergessen, dass auf dem Gehweg parkende Autos nicht nur stehen, sondern auch ein gutes Stück über den Gehweg fahren, was gefährdend ist. Übrigens tragen wir alle zum Gehwegparken und zur Unsicherheit vor allem von Kindern durch Eckenparker bei, wenn wir im Internet bestellen. Städte werden für alle viel lebenswerter, wenn Autos begrenzt werden – Paris und Kopenhagen sind mit gutem Beispiel vorangegangen, mit erheblichen Effekten für reine Luft und mehr Sicherheit besonders für die Jüngsten.
Es ist auch ein Problem, dass Autos immer größer werden, viele passen nicht mehr in Duplexparker oder ältere Garagen – das ist kurzsichtig gedacht und darf nicht zu Lasten anderer Verkehrsteilnehmer gehen.