„Bitte halten Sie die Zufahrt zum Kinderhaus jederzeit frei“, so lautet der Appell, den Peggy Tschung und ihre Kollegen vom Kinderhaus St. Rupert immer wieder an die Eltern richten. Denn wie vielerorts vor Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt kommt es auch in der Kazmairstraße regelmäßig zu brenzligen Situationen, weil Eltern ihre Kinder mit dem Auto in Kindergarten und Hort bringen bzw. abholen und auf Gehwegen und in Zufahrten „nur mal kurz halten“. Vieles haben die Mitarbeiter vom Kinderhaus schon versucht, um die Situation zu entschärfen und vor allem für die Jüngsten sicher zu machen. Bezirksausschuss und Polizei wollen jetzt noch einmal unterstützen.
Es sind einige der Eltern selbst, die durch Hol- und Bringverkehr für eine unsichere Verkehrslage sorgen. In der Kazmairstraße betrifft die Problematik gleich zwei Kinderbetreuungseinrichtungen: Zum einen das Kinderhaus St. Rupert (Kazmairstraße 66), das zum St. Vinzentius Zentralverein gehört, und zum anderen die städtische Kindertagesstätte auf Höhe der Hausnummer 89. Die Anfahrt zu beiden Einrichtungen führt von der Trappentreustraße aus kommend über ein Rondell. „Leider wird dieses immer wieder derart zugeparkt beim Bringen und Holen der Kinder, dass erstens Gefahr für die Kinder selbst besteht, da diese nur schwer zwischen den Fahrzeugen zu sehen sind, und im tatsächlichen Brandfall etc. ist keinerlei schnelle Zufahrt von Rettungswegen gewährleistet“, beklagt Peggy Tschung, Leiterin zweier Kinderhäuser unter der Trägerschaft des St. Vinzentius Zentralvereins, darunter das Kinderhaus St. Rupert. Denn nicht nur, dass die parkenden Wagen beim Ein- und Ausparken zur Gefahrenquelle für die Kleinen werden, auch blockieren sie allzu oft die Feuerwehrzufahrt. Seit langem schon könne man keine gute Lösung für die Problematik etablieren, erklärte Peggy Tschung nun im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), wo sie vorsprach und noch einmal um Unterstützung bat.
Sowohl beim BA als auch bei der Polizei hatten Pädagogen, Eltern und Leiterin ihr Anliegen bereits vorgebracht, schließlich gehe es um die Sicherheit von rund 150 Kindern allein vom Kinderhaus St. Rupert. 100 davon im Alter von drei bis sechs Jahren, die den Kindergarten besuchen, und rund 50 Schulkinder von der ersten bis zur vierten Klasse, die zum Hort kommen. Ermahnungen halfen bei der Elternschaft bisher kaum. Auch die Polizei habe bislang nicht nachhaltig eingreifen können, bedauert Peggy Tschung. Denn bis die Polizei eintrifft, um im Einzelfall zu handeln, sind die Autohalter zumeist schon wieder weg. Polizist Rudolf Stadler, der als Vertreter der Polizeiinspektion 14 bei der BA-Sitzung anwesend war, bestätigte: „Es gibt eine Vielzahl von Einrichtungen mit ähnlicher Problematik und die Eltern sind zumeist wenig verständig.“ Er werde das Anliegen aus dem Kinderhaus St. Rupert nun aber noch einmal „mitnehmen“ und mit den Kollegen besprechen. Einstweilen wird der BA beim Mobilitätsreferat auf die Problemlage hinweisen und hier anregen, den Ort genauer zu untersuchen.