Perspektivwechsel


Von US
Die nächsten zwölf Monate begleiten vierzehn Elftklässlerinnen aus dem Bert-Brecht-Gymnasium den Bezirksausschuss 21. Fachlehrer Karl-Jörgen Simonsen (l.) freut sich auf die vielfältige Arbeit: (Foto: US)
Die nächsten zwölf Monate begleiten vierzehn Elftklässlerinnen aus dem Bert-Brecht-Gymnasium den Bezirksausschuss 21. Fachlehrer Karl-Jörgen Simonsen (l.) freut sich auf die vielfältige Arbeit: (Foto: US)
Die nächsten zwölf Monate begleiten vierzehn Elftklässlerinnen aus dem Bert-Brecht-Gymnasium den Bezirksausschuss 21. Fachlehrer Karl-Jörgen Simonsen (l.) freut sich auf die vielfältige Arbeit: (Foto: US)
Die nächsten zwölf Monate begleiten vierzehn Elftklässlerinnen aus dem Bert-Brecht-Gymnasium den Bezirksausschuss 21. Fachlehrer Karl-Jörgen Simonsen (l.) freut sich auf die vielfältige Arbeit: (Foto: US)
Die nächsten zwölf Monate begleiten vierzehn Elftklässlerinnen aus dem Bert-Brecht-Gymnasium den Bezirksausschuss 21. Fachlehrer Karl-Jörgen Simonsen (l.) freut sich auf die vielfältige Arbeit: (Foto: US)

„Das wird für uns alle ein Perspektivwechsel sein, sowohl für uns im BA als auch für die Schülerinnen“, meinte Ingrid Standl, die für die Grünen im BA sitzt, „Ich habe richtig Lust auf dieses Projekt.“ In den kommenden zwölf Monaten schauen ihr und den anderen BA-Mitglieder vierzehn Elftklässlerinnen des Bert-Brecht-Gymnasiums über die Schulter. Ihr Ziel ist, Lokalpolitik und Stadtteilverwaltung Abitur gerecht aufzuarbeiten.

„Wir bieten dieses so genannte P-Seminar, also Praxisseminar im Rahmen unserer sozialpraktischen Grundausbildung an“, erklärte der Fachbereichsleiter für Geschichte und Sozialkunde, Studiendirektor Karl-Jörgen Simonsen. „Die Grundidee ist Arbeit und Entscheidungen vor Ort in der kleinsten politischen Einheit zu zeigen.“

Gerade die Vorkenntnisse der Schülerinnen in Richtung Sozialkunde und Geschichte und deren dreiwöchiges Praktikum im vergangenen Jahr in einem sozialpflegerischen Bereich hätten die Schülerinnen für die kommende Aufgabe sensibilisiert, meinte Simonsen.

Teil der sozialpraktischen Grundausbildung

Vom Zuhören allein schreibt sich die geforderte Abschlussarbeit am Ende der rund zwölf Monate allerdings nicht. „Wir erwarten, dass die Kursteilnehmerinnen ihre Ergebnisse medienwirksam präsentieren. Sie müssen also auch kommunikative und soziale Kompetenzen beweisen“, schätzte er im Hinblick auf die Gewichtung der Arbeit im Abitur.

Sein Dank galt dem BA für das Entgegenkommen und die Unterstützung. „Das Projekt bedeutet für Sie Mehrarbeit“, wandte sich Simonsen an die Lokalpolitiker. „Es ist toll, dass wir stets auf offene Ohren im BA gestoßen sind und zwar quer durch alle Fraktionen. Wir betreten gemeinsam Neuland, der Weg ist das Ziel.“

Auf sieben Themen hätten sich Schule und BA einigen können, die die Mädchen gemeinsam mit je zwei Lokalpolitikern angehen müssen. Die weitere bauliche Entwicklung und Gestaltung des Pasinger Zentrums ist darunter wie auch das Thema Wohnungsflüchter in Pasing, Ausbau der Kindertagesbetreuung, die Planung eines Kulturprogramms oder die Renaturierung der Würm.

„Wir können nicht alles vorkauen“

„Ich erwarte mir neue Inputs, das sehe ich ganz optimistisch“, verkündete BA-Mitglied Willy Schneider (SPD), der sich für die Renaturierungsgruppe melden will. Vorsitzender Christian Müller (SPD) versuchte die praktische Annäherung: „Unterschätzen Sie die Arbeit nicht. Sie müssen gut vorbereitet sein und auf uns zu gehen. Wir können Ihnen nicht vorkauen, was Sie wahrscheinlich interessieren könnte.“

Auch Maria Osterhuber-Völkl (CSU) empfahl: „Halten Sie von selbst die Verbindung und fragen Sie uns.“ Zu vielen Themen würden die Mädchen sicher völlig verschiedene Ansichten erfahren. „Auch das gehört zur Lokalpolitik“, so Osterhuber-Völkl. „Hier kommen eben viele Menschen mit unterschiedlicher Meinung zusammen.“

Für den BA bringt das Projekt frischen Wind in die Akten. „Wir haben größtenteils mit Leuten über 40 zu tun“, resümierte Müller. „Ihre Meinung ist daher für uns von großem Interesse.“ Und die Empfehlung des Fachlehrers an die Jugendlichen lautete: „Das ist eine einmalige Chance. Nutzen Sie sie auch als Orientierung an den Berufsbildern, die Sie hier vorfinden.“

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