Thema „Gleichstellung“


Von ES
Grünen-Politikerinnen und Besucherinnen des „Frauen- und Mütterzentrums Gemering“ diskutierten gemeinsam über frauenpolitische Themen. (Foto: pi)
Grünen-Politikerinnen und Besucherinnen des „Frauen- und Mütterzentrums Gemering“ diskutierten gemeinsam über frauenpolitische Themen. (Foto: pi)
Grünen-Politikerinnen und Besucherinnen des „Frauen- und Mütterzentrums Gemering“ diskutierten gemeinsam über frauenpolitische Themen. (Foto: pi)
Grünen-Politikerinnen und Besucherinnen des „Frauen- und Mütterzentrums Gemering“ diskutierten gemeinsam über frauenpolitische Themen. (Foto: pi)
Grünen-Politikerinnen und Besucherinnen des „Frauen- und Mütterzentrums Gemering“ diskutierten gemeinsam über frauenpolitische Themen. (Foto: pi)

Das Frauen- und Mütterzentrum in der Goethestraße in Germering, kurz „Frau MütZe“ genannt, gibt es mittlerweile seit zwölf Jahren. Es wurde mit dem Ziel geschaffen, in Germering ein offenes, gruppenunabhängiges Frauen- und Mütterzentrum zu schaffen und zu unterhalten. Die Stadt Germering ist Eigentümerin der Räume und stellt sie dem „Frau MütZe“ mietfrei zur Verfügung.

Nun besuchten während des Café-Betriebes Grünen-Politikerinnen das MütZe, um mit den Müttern und ihren Kindern ins Gespräch zu kommen. Auf Einladung von Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin des Landesarbeitskreises Frauenpolitik der bayerischen Grünen und Kreisvorsitzende in Fürstenfeldbruck, kam die Münchner Landtagskandidatin Claudia Stamm nach Germering. Zusammen mit Michaela Radykewicz, Fraktionsvorsitzende der Germeringer Grünen im Stadtrat, wollte sie sich ein Bild über die Frauen-Aktivitäten vor Münchens Toren machen.

Herzlicher Empfang

Der Empfang durch die Vorstandsfrauen und das Team des MütZe war herzlich, die Grünen-Besucherinnen brachten Blumen für alle Frauen mit und bekamen eine informative Einführung in die Geschichte der Einrichtung. Auch Michaela Radykewicz gehörte zu den Gründerinnen. „Das große Engagement der MütZe-Frauen und das vielfältige Angebot für Frauen und Kinder hat uns sehr beeindruckt“, berichtet Beate Walter-Rosenheimer.

Im Anschluss an die zusammenfassende Einführung entspann sich bei einem Frühstück eine angeregte und teilweise hitzige Diskussion über das Thema Gleichstellung. Einig waren sich die Frauen über alle Generationen hinweg und parteiübergreifend, dass die nach wie vor bestehende Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen untragbar ist und schlicht und einfach unverschämt. „Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation und gleicher Leistung durchschnittlich immer noch zwischen 23 und 26 Prozent weniger als Männer“, so Walter-Rosenheimer. In Zeiten von Arbeitslosigkeit und Hartz IV seien es wiederum die Frauen, die verstärkt von Niedriglöhnen betroffen seien. „Die Konsequenzen für Frauen, von geringerer Lebensqualität bis hin zu niedrigeren Renten und mehr Altersarmut, sind fatal.”

Unterschiedliche Meinungen gab es bei der Frage, wie dem abgeholfen werden kann. Braucht es eine Aufwertung, auch finanzieller Natur, für sogenannte „Nur-Hausfrauen“? Sollen lieber alle Frauen in gute Berufe kommen und möglichst durchgehend arbeiten? Sollte das Ehegatten-Splitting abgeschafft werden? Soll der Staat mehr Geld in die Infrastruktur und weniger in Transferleistungen stecken? Also zum Beispiel anstelle der angekündigten Kindergeld-Erhöhung lieber in Ganztagsschulen investieren? So lauteten zum Beispiel die Diskussionspunkte.

Ausbau von Ganztagsbetreuung

Beate Walter-Rosenheimer: „Die Grünen setzen mit ihrer Politik durchaus stark auf eine eigenständige Existenzsicherung für Frauen. Dringend nötig ist dafür allerdings der möglichst zügige und flächendeckende Ausbau von Ganztagsbetreuung für alle Altersgruppen, vom Kleinkind bis zum Schüler.“

Einig waren sich alle Frauen bei der MütZe-Runde, dass Geschlechtergerechtigkeit ein Ziel ist, das nur gemeinsam mit den Männern erreicht werden kann. Die Gesellschaft sei zwar auf dem Weg, sich in dieser Richtung zu verändern, Politik müsse aber versuchen, die Weichen richtig zu stellen, um den Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen.

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