„Häuser mit Vergangenheit haben Charme und Macken“ – unter diesem Motto gingen die Zeitschrift „Das Haus“ und die zehn Landesbausparkassen bei Bauherren auf die Suche nach modernisierten Top-Altbauten. Elf Preise im Gesamtwert von 33.000 Euro waren zu vergeben. Gleich drei davon schnappten sich Münchner Bauherren und ihre kreativen Architekten.
„Haben Sie eine gebrauchte Immobilie in Ihr persönliches Traumhaus verwandelt? Haben Sie Ihren Altbau komfortabel gemacht und seinen Stil her ausgearbeitet? Haben Sie Grundrisse optimiert und den Wohnwert innen und außen gesteigert? Haben Sie Bausubstanz, Dämmung und Heizung modernisiert, also den Energieverbrauch nachhaltig gesenkt? Und all dies zu auch noch zu vorbildlich günstigen Kosten? Dann machen Sie mit!“ So lautete zu Jahresbeginn die Aufforderung an Deutschlands Bauherren und ihre Architekten. 188 – von Flensburg bis Berchtesgaden – folgten dem Aufruf und schickten ihre Unterlagen ein. 39 von ihnen schafften es in die Endauswahl. Eine Jury von Fachleuten bewertete die Einsendungen und prämierte davon elf. Insgesamt wurden Preise im Wert von 33.000 Euro vergeben – drei Haupt- und fünf Sonderpreise sowie drei Anerkennungen. Zwei Sonderpreise und ein Anerkennungspreis für beispielhaftes Modernisieren, Umbauen und Erweitern ihrer Altbauten gingen an Bauherren aus Waldperlach, Schwabing (beide Sonderpreise) und Allach (Anerkennungspreis).
Ein hervorragendes Beispiel für Kosten sparendes Umbauen ist der Münchner Preisträger aus Allach: ein geerbter Bungalow am Stadtrand von 1967. Bausubstanz und Grundrisse waren akzeptabel, aber das Gebäude war ein wenig in die Jahre gekommen, energetisch veraltet und für die fünfköpfige Familie eigentlich zu klein. Der Traum der Familie war ein moderner Bau mit klarem Stil und erweiterter Wohnfläche (möglichst ohne zusätzlich Boden zu versiegeln) und energetisch auf Neubaustand, um die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten. Das Problem: Die Umbaukosten sollten nicht mehr als 150.000 Euro betragen und die Bauvorschriften ließen eine Vollaufstockung nicht zu. Was für viele nicht machbar erschien, war für das junge Architektenteam Lutz Ring und Sandra Schuster gerade die Herausforderung. Das Walmdach des Bungalows wurde abgetragen und die Hälfte der Fläche durch einen 56 Quadratmeter großen Holzständerbau ersetzt. Die Aufstockung brachte Platz für das Elternschlafzimmer plus Bad und den Wohnraum. Aus der anderen Hälfte entstand zum Garten hin eine 44 Quadratmeter große Dachterrasse und zur Straßenseite ein Flachdachstreifen mit Holzdeck von noch immerhin 16 Quadratmetern. Neue Fenster und Türen, die Dämmung der gesamten Fassade und eine Solaranlage auf dem Dach heben das Haus energetisch auf EnEV-Neubausstandard.