„Gemessen an den Uhrzeiten unserer Einsätze sind wir eindeutig eine Tagesfeuerwehr“, erklärte Erster Feuerwehr-Kommandant Christian Hugo auf der Jahreshauptversammlung. Die meisten Notrufe erreichten die FFW zwischen zehn Uhr vormittags und zwanzig Uhr abends. Doch der Erhalt der Tageseinsatzbereitschaft sei in letzter Zeit immer schwieriger geworden. „Viele von uns arbeiten inzwischen ganz woanders. Sie haben einen weiten Weg zum Einsatz“, meinte er. „Deswegen sind zusätzliche tagesalarmsichere Kräfte erforderlich.“
Insgesamt 201 mal rückte die Planegger Feuerwehr im Jahr 2008 aus, darunter 18 Mal zur Brandbekämpfung. Im Schnitt leistete jeder Feuerwehrler 150 Stunden. „Das mittelt sich natürlich. Doch zeigt es, dass jeder von uns ungefähr einen Arbeitsmonat hinlegt“, betonte Hugo.
Aufklärungsbedarf für die Bevölkerung sah Hugo vor allem im Alarmschlagen. „Die Zahl der blinden Alarme war mit 36 wieder sehr hoch. Sieben Fehlalarme kamen allein aus dem Max-Planck-Institut“, kritisierte der Kommandant. „Das muss auf ein gesundes Maß runter. So kann es nicht weiter gehen.“
Vor einem Jahr umfasste die Jugendgruppe nur noch sieben Personen. Damals entschloss sich der Verein, dass bereits Jugendliche ab zwölf Jahren Mitglied bei der Wehr Planegg werden können. „Die Rechnung ist aufgegangen“, sagte Jugendwart Mario Kuberek stolz. „Inzwischen gibt es zehn Mitglieder in der Jugendgruppe.“
Im vergangenen Jahr sei die Gruppe außerordentlich aktiv gewesen. Von wöchentlichen Übungen über Spezialkurse in Wasserrettung und Erster Hilfe, der Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrtag bis zu vielen Ausflügen und Freizeitfahrten reichten die Angebote. „Damit hat sich die Gruppe zu einem tüchtigen Team entwickelt“, stellte Kuberek fest.
Vom Zusammenhalt in der Gruppe könne man sich bei öffentlichen Präsentationen, aber vor allem im selbst gedrehten Film über einen Löscheinsatz überzeugen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, noch mehr Jugendliche für unsere Arbeit zu gewinnen“, versicherte der Jugendwart.
Bürgermeisterin Annemarie Detsch sprach vom Schulterschluss zwischen Feuerwehr und Gemeinde. „Sie alle machen unser Leben durch ihre aktive Feuerwehrarbeit nicht nur sicher. Viele Veranstaltungen im gemeindlichen Rahmen wären ohne unsere Feuerwehr nicht möglich“, erklärte sie. Mit ihrem Engagement schaffe die Feuerwehr ein großes Stück Lebensqualität und Solidarität in der Gemeinde.
Wichtigstes Ziel für die nächste Zeit sei die Sicherung der Tagesalarmbereitschaft und die Rekrutierung des Nachwuchses. „Wir müssen Anreize schaffen, damit wieder mehr Leute zur Feuerwehr kommen“, so Detsch. Gemeinsam mit der Feuerwehr denke die Gemeinde über die Feuerwehrrente und eine intensive Werbung nach.
Der Beitritt des dritten Planegger Bürgermeisters Hermann Nafziger in die Wehr sei deshalb das richtige Signal und habe Vorbildwirkung. Detsch abschließend: „Wir werden uns mit aller Kraft für die Stärkung unserer Feuerwehr einsetzen.“