Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek unterstützt ein Projekt des Vereins Retla, in dem einsamen Seniorinnen und Senioren ehrenamtliche Telefonpatinnen und -paten – die Telefon-Engel – an die Seite gestellt werden. Holetschek betonte: „Gerade auch ältere Menschen, die sozial isoliert, verwitwet oder gesundheitlich eingeschränkt sind, leiden häufig unter Gefühlen von Einsamkeit. Die Corona-Pandemie hat dieses Phänomen noch verstärkt. Deshalb haben wir in diesem Jahr ‚Licht an – Damit Einsamkeit nicht krank macht‘ als Motto unseres Präventionsschwerpunktes gewählt.“
Holetschek erläuterte: „Chronische Einsamkeit kann krank machen. Sie wirkt sich negativ auf die Psyche und auf die körperliche Gesundheit aus. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 oder Demenz ist deutlich erhöht.“
Der Minister unterstrich: „Die Aktion ‚Telefon-Engel‘ für Menschen ab 60 Jahren des Münchner Vereins Retla ist ein zentrales Projekt bei unserem diesjährigen Präventionsschwerpunkt. Im Rahmen von Telefon-Patenschaften werden die teilnehmenden Seniorinnen und Senioren mindestens einmal wöchentlich für eine Stunde von einem geschulten, persönlichen Gesprächspartner angerufen. Ein verlässlicher Termin, der älteren Menschen das Gefühl von Einsamkeit nehmen kann und ihnen gleichzeitig das Gefühl vermittelt, es ist jemand da für mich.“
Holetschek ergänzte: „Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention geleistet und Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit vorgebeugt, die durch chronische Einsamkeit ausgelöst werden können. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert die Aktion ‚Telefon-Engel‘ über einen Zeitraum von zwei Jahren mit rund 195.000 Euro im Rahmen unserer langjährig bewährten und erfolgreichen Präventionsinitiative ‚Gesund.Leben.Bayern‘.”
Holetschek fügte hinzu: „Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren, die sich einsam fühlen und gerne eine Telefonpatenschaft möchten, sind herzlich eingeladen, sich unter der Telefonnummer 089/18 91 00 26 zu melden. Nur wenige persönliche Daten wie die Postleitzahl, die Lebenssituation und Interessensgebiete der Personen, werden aufgenommen, um durch Retla eine ehrenamtliche Telefonpatenschaft zu vermitteln.“
Der Minister erläuterte: „Je länger Menschen sich einsam fühlen, desto niedriger wird die Wahrscheinlichkeit, in Kontakt mit anderen zu treten. Der Verein Retla steuert hier mit der ‚Telefon-Engel‘-Aktion erfolgreich gegen. Das Telefon ist ein vertrautes Medium für Seniorinnen und Senioren, dadurch kann die Hemmschwelle für eine Kontaktaufnahme sinken. Dieses Projekt lebt natürlich auch vom ehrenamtlichen Engagement: Der Einsatz der ehrenamtlichen Telefon-Engel ist beispielhaft!“
Der Minister fügte hinzu: „Im Rahmen unseres Präventionsschwerpunktes sind durch die 135 Partner im Bündnis für Prävention, die Gesundheitsverwaltung und die Gesundheitsregionenplus vielfältige weitere Informationsangebote und Maßnahmen gegen Einsamkeit vorgesehen, wie beispielsweise Ratschkassen und Treffplattformen für ältere Menschen, Gesundheitstage der Gesundheitsämter zum Thema Einsamkeit und ein Fachtag mit Experten. Hinzu kommen spezielle Angebote für jüngere Menschen, die genauso von Einsamkeit betroffen sind und Social Media-Beiträge mit Influencern. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) wird ein bayerischer Einsamkeitsbericht erstellt, der im Mai 2023 vorgestellt werden soll. Auf diese Weise wollen wir auf die gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit verstärkt aufmerksam machen. Einsame Menschen brauchen dringend Hilfe und Zuwendung, um diesen Zustand zu überwinden.“