Veröffentlicht am 31.01.2025 13:10

Erhöhte Vorsicht vor Einbrechern ist geboten


Von Heike Woschee (h.woschee@wochenanzeiger.de, ghw)
Damit sich nicht ungebetene Gäste Zutritt zu den eigenen Vier Wänden verschaffen, hält die Polizei einige wertvolle Tipps parat.  (Foto: ahi)
Damit sich nicht ungebetene Gäste Zutritt zu den eigenen Vier Wänden verschaffen, hält die Polizei einige wertvolle Tipps parat. (Foto: ahi)
Damit sich nicht ungebetene Gäste Zutritt zu den eigenen Vier Wänden verschaffen, hält die Polizei einige wertvolle Tipps parat. (Foto: ahi)
Damit sich nicht ungebetene Gäste Zutritt zu den eigenen Vier Wänden verschaffen, hält die Polizei einige wertvolle Tipps parat. (Foto: ahi)
Damit sich nicht ungebetene Gäste Zutritt zu den eigenen Vier Wänden verschaffen, hält die Polizei einige wertvolle Tipps parat. (Foto: ahi)

Die Zahlen sind alarmierend. Seit dem 20. Januar haben sich in München und in den angrenzenden Landkreisen mehr als 15 Einbrüche, teilweise mit hohen finanziellen Schäden für die Betroffenen, ereignet. Fast täglich kommen neue Meldungen hinzu. Nicht nur in Privatwohnungen wird indes eingebrochen, sondern auch in Kindergärten und Gewerbe-Immobilien. Verwunderlich ist der Anstieg der Einbruchsversuche indes nicht, ist doch die dunkle Jahreszeit auch für die Wohnungseinbrecher Hochsaison ihrer kriminellen Aktivitäten. Die Einbrecher nutzen den Schutz der Dämmerung und der Dunkelheit für ihre Taten. Hier können sie häufig unerkannt an Fenstern, Terrassentüren und sonstigen leicht zu knackenden Hauszugängen arbeiten. Diese werden mit einem großen Schraubendreher oder einem Geißfuß in wenigen Sekunden fast lautlos aufgehebelt. Eine nicht eingeschaltete Wohnraumbeleuchtung signalisiert den Einbrechern zudem, dass niemand zuhause ist.
Einbrecher bevorzugen Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und EG-Wohnungen. Oft sind diese Wohnobjekte durch hohe Hecken, hohe Mauern oder Zäune, sowie durch Bäume und Sträucher „sichtgeschützt“. So können sich die Einbrecher unbemerkt von der rückwärtigen Seite annähern. An den Tatobjekten gehen die Täter bevorzugt Terrassen- oder Balkontüren bzw. Fenster an. Danach werden alle Zimmer nach lukrativen Wertgegenständen durchsucht. „Es gibt keine sicheren Verstecke”, versichert die Polizei. Die Täter gehen dabei häufig brachial vor, denn in den meisten Fällen wollen sie das Objekt, in das sie eingestiegen sind, möglichst schnell wieder verlassen, um nicht entdeckt zu werden. Da werden Kleiderschränke ausgeräumt, Schubläden heraus gerissen und der Inhalt auf den Boden entleert. Bevorzugt werden Schmuck, Bargeld, hochwertige Uhren oder Goldmünzen mitgenommen, alles was sich leicht zu Geld machen lässt.
Einbruchsopfer finden ihre Wohnung oftmals in einem verwüsteten Zustand vor. Zu den Aufräum- und Reparaturarbeiten kommt noch der Papierkram bei der Schadensregulierung. Geschädigte sind darüber hinaus häufig verängstigt oder traumatisiert. Jeder Einbruch bedeutet nicht nur einen materiellen Schaden, sondern auch den Verlust des Sicherheitsgefühl in den eigenen Vier Wänden, gibt die Polizei zu bedenken.

Deshalb hat die Polizei einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt, um ungebetene Gäste fern zu halten:
Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit.
Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.
Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.
Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab – auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen.
Deponieren Sie Ihren Haus- der Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck!
Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren.
Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht innen stecken.
Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie Türspion und Sperrbügel (Türspaltsperre).
Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken.
Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück und sprechen Sie sie an.
Sorgen Sie dafür, dass in Mehrfamilienhäusern Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
Ein wichtiger Faktor bei der Verbrechensbekämpfung ist die aktive Nachbarschaft.

Weiter rät die Polizei: „Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance. Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen. Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken. Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.”
Das Ziel eines jeden Einbrechers sei es, unerkannt in ein Objekt einzusteigen, seine Beute zu sichern und unerkannt wieder zu verschwinden. Deshalb rät die Polizei auch dringend davon ab, sich einem flüchtenden Einbrecher in den Weg zu stellen. „Im Zweifelsfall werden hier Dinge gestohlen, die sehr oft ersetzt werden können. Leib und Leben sind aber unersetzlich”, mahnt die Polizei. Das wichtigste sei, sofort die Notrufnummer 110 zu wählen und die Polizei zu verständigen.

Wie wichtig in diesem Zusammenhang eine aufmerksame Nachbarschaft sein kann, beweist ein Fall, der sich am Samstag, 25. Januar, in Grünwald ereignet hat. Hier informierte gegen 11.30 Uhr, eine 41-Jährige die Polizei über zwei verdächtige Personen, die in Grünwald als Fußgänger unterwegs waren.
Die Personen konnte durch schnell eintreffende Polizeikräfte einer Kontrolle unterzogen werden. Bei der Kontrolle konnten diverse Werkzeuge sowie Schmuck aufgefunden werden. Außerdem konnte die 41-jährige Mitteilerin der Polizei eine größere schwere Tasche zeigen, die die beiden Personen mit sich führten und diese kurz vor der Kontrolle wegwarfen. In der Tasche wurden weitere Werkzeuge aufgefunden. Bei den beiden Personen handelt es sich um einen 58-Jährigen sowie einen 39-Jährigen (beide polnische Staatsangehörige und ohne festen Wohnsitz in Deutschland). Sämtliche mitgeführte Gegenstände wurden sichergestellt. Die beiden Personen wurden nach Rücksprache mit Staatsanwaltschaft wieder entlassen.
Die weiteren Ermittlungen in dieser Sache, insbesondere ob es sich bei den mitgeführten Gegenständen um Diebesgut und Tatwerkzeuge handelt, werden durch das Kommissariat 53 geführt. In diesem Zusammenhang wird insbesondere das aufmerksame Verhalten der Anruferin hervorgehoben. Der Münchner Polizei geht jeder verdächtigen Wahrnehmung nach, die in vielen Fällen zu Ermittlungserfolgen führen.

north