Kahle Bäume, abgebrochene Äste, ein laubiger Weg entlang des Mühlbachs. Die Szenerie für das Interview mit dem Garchinger "Thriller"-Autoren passt. Die Münchener Nord-Rundschau trifft Herbert Glaser, der eine schöne und gleichzeitig auch schaurige Geschichte erzählt. Nach langem Hin- und Her erfüllte er sich seinen Kindheitstraum. Er griff zum Stift (bzw. haute in die Computer-Tasten) und schrieb sein erstes Buch nieder, einen Thriller. "Neustart" von Herbert Glaser heißt sein zehn Jahre darauf hingearbeitetes Werk und sein Weg zur kreativen Selbstentfaltung.
Wir treffen ihn auf seiner Joggingstrecke entlang des Garchinger Mühlbachs, wo er oft zur Isar und zurück läuft. Er lebt seit neun Jahren in der Gemeinde nördlich von München und arbeitet in der Landeshauptstadt eigentlich nicht mit Worten, sondern mit Ton. Er ist Sounddesigner, der für viele Fernsehproduktionen tätig war. Genau da ist er auch mit unterschiedlichen Geschichten in Berührung gekommen. Seine Arbeit macht ihm Spaß, doch es gibt ja bekanntlich mehr als Arbeit im Leben. Zum Beispiel die Leidenschaft für Bücher. "Ich bin ein Bücher-Narr", gibt er zu und sagt, er würde ganze Tage in einer Bücherei verbleiben können.
Im "ruhigen und familiären" Garching, so sagt er, hat Glaser die nötige Inspiration gefunden, um seine Geschichte niederzuschreiben. Diese ist allerdings frei erfunden. "Nachdem sein Wagen das Brückengeländer durchbrochen hatte, nahm Pascal Weber die Hände vom Lenkrad, schloss die Augen und lehnte sich zurück." Auf die ersten Zeilen seines Romans folgt ein Thriller, der einen packen und rütteln will. "Ich will die Leute überraschen und unterhalten", so der Nachwuchs-Schriftsteller.
"Jedes Wort ist hart erarbeitet", beschreibt er den Schreibprozess. "Es ist eine brutal harte Arbeit", resümiert er. "Ein Buch zu schreiben, ist ein gewaltiger Schritt. Am Anfang wird erstmal das ganze Haus geputzt." Reaktionen hat er zur Kenntnis genommen, "doch am Ende ist es immer wichtig, auf sich selbst zu hören, wenn man überzeugt ist, es zu schaffen". Dies gibt er allen auf den Weg, die selbst einen Schritt wagen möchten, um ihren (künstlerischen) Traum zu verwirklichen. "Dieser Schritt ist gigantisch", fügt er hinzu, "doch Kultur wird gebraucht. Trotz massiven Wachstums gibt es Institutionen wie das Bürgerhaus, das eine bunte Vielfalt bietet." Zur Vielfalt trägt nun auch ein Thriller made in Garching bei.
Infos unter www.tredition.de
Daniel Mielcarek