Zwei Jahre heimatlos

Demnächst für längere Zeit geschlossen: die Stadtbibliothek Bogenhausen, die Münchner Volkshochschule und das Kunstforum Arabellapark. (Foto: bs)
Demnächst für längere Zeit geschlossen: die Stadtbibliothek Bogenhausen, die Münchner Volkshochschule und das Kunstforum Arabellapark. (Foto: bs)
Demnächst für längere Zeit geschlossen: die Stadtbibliothek Bogenhausen, die Münchner Volkshochschule und das Kunstforum Arabellapark. (Foto: bs)
Demnächst für längere Zeit geschlossen: die Stadtbibliothek Bogenhausen, die Münchner Volkshochschule und das Kunstforum Arabellapark. (Foto: bs)
Demnächst für längere Zeit geschlossen: die Stadtbibliothek Bogenhausen, die Münchner Volkshochschule und das Kunstforum Arabellapark. (Foto: bs)

Der kulturelle Mittelpunkt des Stadtbezirks Bogenhausen befindet sich am Rosenkavalierplatz 16: Nicht nur die Stadtteilbibliothek und die Münchner Volkshochschule sitzen hier, sondern auch das Kunstforum Arabellapark, eine gemeinsame Initiative der beiden Einrichtungen. Allerdings werden die Bogenhauser demnächst gut zwei Jahre auf das gewohnte Angebot verzichten müssen ‒ denn die Räumlichkeiten müssen saniert werden.
Passend zur Eröffnung der U-Bahn nahm 1988 auch das Kunstforum Arabellapark seinen Betrieb auf, die Bogenhauser Filiale der Münchner Stadtbibliothek gab es damals bereits seit vier Jahren. Unzählige Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen und Kinovorführungen haben hier stattgefunden, namhafte Künstler, Musiker und Autoren waren zu Gast.
Nach über 30 Jahren stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an, erklärt Bibliotheksleiterin Petra Bischof. Während die Stadtbibliothek ab 18. Mai schließt und die Kurse der Volkshochschule sogar bis zum Schluss des Semesters Ende Juli in den gewohnten Räumen weiterlaufen, endet das Programm des Kunstforums Arabellapark bereits am Freitag, 14. Februar, um 19.30 Uhr, mit einem kostenlosen Konzert der Münchner Band DOBA. Die Ausstellung der Künstlergruppe BoART hängt noch bis zum 18. Mai.
Bis zur Wiedereröffnung der Institutionen dürften vermutlich knapp zwei Jahre vergehen, schätzt Bischof. Der Auszug, die Einrichtung der Baustelle, die Maßnahmen selbst, die Innenausstattung und der erneute Einzug brauchen ihre Zeit. Die Bücherbestände werden im Magazin der Münchner Stadtbibibliothek eingelagert, die Mitarbeiter auf andere Stadtteilbibliotheken verteilt. "Nachdem die Bibliothek ein beliebter und sehr frequentierter Ort im Stadtteil ist, entsteht natürlich eine Lücke", meint die Leiterin.
Allerdings seien die Sanierungen eben nötig, zudem dürften die Bürger davon profitieren: Wie die Leiterin ausführt, sollen die Maßnahmen die Aufenthaltsqualität in der Bibliothek erhöhen und umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Im ersten Obergeschoss ist ein Durchbruch geplant ‒ hier werden zusätzliche Räume entstehen, die die Bogenhauser Bürger nutzen können. Außerdem können Kunden der Bibliothek künftig rund um die Uhr Medien zurückgeben. "Es wird vermutlich Aufenthaltsmöglichkeiten auch über die Servicezeiten der Bibliothek hinaus geben", ergänzt Bischof. Dieses Konzept einer "Open Library" wird seit kurzem erstmalig in der Stadtbibliothek Fürstenried erprobt.

Allerdings stehen zunächst mal zwei Jahre ohne den festen Standort am Rosenkavalierplatz an. "Vergleichbare Situationen gab und gibt es in anderen Stadtteilen, aktuell in Neuaubing", erklärt Petra Bischof. "Dort sind die Kollegen mit Bibliotheksangeboten in Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten unterwegs. Wir nennen das aufsuchende Bibliotheksarbeit." In Altenheimen oder auf Stadtteilfesten sind solche Angebote ebenfalls möglich. Die Bogenhauser werden also weiterhin Gelegenheiten haben, Bücher und andere Medien auszuleihen.
Zudem ist die Stadtbibliothek Bogenhausen derzeit in Gesprächen mit der ebenfalls im Bezirk liegenden Monacensia im Hildebrandhaus. Das eine oder andere Angebot der Bibliothek wie die digitale Sprechstunde könnte hier stattfinden, meint Bischof, auch eine Ausleihmöglichkeit für bestellte Medien ist denkbar. Weitere Ideen sind derzeit noch in der Entstehungsphase. Benjamin Schuldt

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