Der Verein „Frieden macht Schule“ lädt zur Ausstellung „Verletzte Gefühle“ ein, die vom 19. bis 24. November im Sendlinger Atelier „gut“ (16-20 Uhr, Pfeuferstr. 38) zu sehen sein wird. Die Ausstellung zeigt Zeichnungen der Künstlerin Inge Halrid, unterlegt mit Texten von Gertrud Müller, Vorsitzende von „Frieden macht Schule“. Von ihr erscheint im November ein gleichnamiges Buch. Liebeskummer, Enttäuschungen, Verzweiflung: Das sind „verletzte Gefühle“, jeder kennt sie, in welchem Ausmaß auch immer. Gefühle, die angesichts scheinbar unlösbarer Konflikte entstehen. Seit den 1990er Jahren ist es technisch möglich, seelische Schmerzen nachzuweisen. Sie werden von unserem Schmerzzentrum registriert, Computertomographen machen sie sichtbar. Viele Menschen verstecken „verletzte Gefühle”, manche verfallen in psychische Notlagen, Depressionen, Wahnvorstellungen und Hass. Andere reagieren mit schädigendem Verhalten, das sich gegen sie selbst richtet – und gegen andere.
Kinder, die wenig Empathie erfahren haben, sind im Erwachsenenalter oft rücksichtslos. Menschen, die keine Perspektive für ihr Leben erkennen, werden leicht Opfer radikalen Gedankenguts. Verletzte Gefühle heilen durch aufmerksame, wertschätzende und achtsame Zuwendung. Fähigkeiten, die in Schule und Ausbildung kaum noch vermittelt werden, so Gertrud Müller. Im Alltag werde durch leistungsorientierte Routinen und beschleunigtes Leben aufmerksame Zuwendung immer seltener. Kunst eröffnet aber einen besonderen Zugang in die Welt der verletzten Gefühle. Inge Halrids feinfühlige Zeichnungen haben dieses Potenzial. Sie sind imstande, den Betrachter in seinem Inneren zu berühren.