Diesen Sommer war der Wurm drin bei der Dampfschifffahrt auf dem Starnberger See. Gleich mehrere Boote waren und sind defekt und können deshalb nicht auslaufen. Es fahren deshalb zurzeit nur die drei kleineren Schiffe. Schon lange sollte wieder der normale Fahrbetrieb aufgenommen werden, aber der Ersatzfahrplan mit dem eingeschränkten Fahrplan wurde Woche um Woche verlängert. Aktuell gilt er noch bis zum 10. Juli. Und was noch dazu kommt: zurzeit kann die Anlegestelle in Ambach nicht angelaufen werden, da Reparaturarbeiten notwendig sind.
Die Pannenserie fing gleich am Anfang der Saison an, als das Elektroboot EMS Berg auf dem Weg nach Tutzing nahe der Roseninsel in seichtem Wasser auf Grund lief und für den Betrieb ausfiel. Dann fielen auch noch die beiden größten Ausflugsdampfer, die MS Starnberg und die MS Seeshaupt wegen technischer Defekte für längere Zeit aus. Und zwischendurch machte auch die MS Bernried Mucken wegen einem Elektroschaden.
Zwar fahren die Schiffe jetzt wieder. Aber die Pechsträhne ist noch nicht vorbei, denn zuletzt machte ein ungewöhnlich hoher Krankheitsstand bei den Kapitänen und genereller Personalmangel Probleme, sodass der eingeschränkte Fahrbetrieb immer wieder verlängert wurde. Die Bayerische Seenschifffahrt hofft nun, dass wenigstens bis zum Beginn der Sommerferien alles wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt ist, um all die Ausflügler den gewohnten Service bieten zu können. Denn zwischendurch gab es bei den Fahrgästen lange Gesichter, wenn zum Beispiel die alte MS Berg anrauschte. Fahrräder kann man bei den kleineren Dampfern gar nicht oder nur sehr eingeschränkt mitnehmen.
Die MS Starnberg (Baujahr 2004) ist zusammen mit der MS Seeshaupt (Baujahr 2011/12) das größte Schiff der Flotte. Die MS Seeshaupt ist mit 60 Metern aber noch etwas länger. Beide Dampfer haben Kapazitäten für jeweils 800 Personen. Die MS Bernried (Baujahr 1982) fasst 300 Personen. Ebenfalls 300 Passagiere fasst die moderne und vollelektrisch betriebene EMS Berg (Baujahr 2021). Die alte MS Berg (Baujahr 1961) ist noch mal eine Nummer kleiner mit einer Kapazität für 170 Fahrgäste. Es gibt auch noch die MS Bayern. Sie ist das älteste Schiff der Flotte (Baujahr 1939) und hat Platz für 700 Fahrgäste. Wie es mit ihr weitergeht, weiß man zurzeit nicht. Sie liegt seit letztem Herbst im Hafen, weil sie ein Leck hat. Ausgemustert ist die MS Phantasie. Das kleine Boot wird vom Buchheim-Museum als Malschule benutzt.