Früher gab es dafür keinen Begriff, allenfalls nannte man Filme wie „Manche mögen's heiß” Verwechslungskomödien oder man sagte schlicht „ein lustiger Film” dazu. Heute heißen Streifen, in denen Männer Frauenkleider anhaben oder Frauen sogenannte Hosenrollen spielen, „Gender Comedy”.
Diesen Namen trägt auch die Reihe, die das Filmmuseum am St.-Jakobs-Platz 1 bis zum Dienstag, 25. Februar, zeigt. Die Filme sind in Originalfassungen, zum Teil mit Untertiteln, zu sehen.
In zeitgenössischen Rezensionen wurden die Streifen nicht unbedingt positiv aufgenommen. Doch beim Publikum fanden sie großen Anklang. Zu sehen sind nicht nur die bekannten Komödienklassiker wie eben „Some Like It Hot“ von Billy Wilder und „Victor/Victoria“ von Blake Edwards, sondern auch deren ›Vorgänger‹ aus den 1930er Jahren, die weit weniger bekannt sind.
Die Reihe bietet somit Gelegenheit, die Variationen der bekannten Geschichten zu sehen und französische, deutsche, englische und amerikanische Versionen in ihren unterschiedlichen Kulturkreisen zu erleben.
Die Geschichte von zwei arbeitslosen Musikern, die sich als Frauen verkleiden, um in einer Damenkapelle eine Anstellung zu finden, und die dabei natürlich in Liebesabenteuer verstrickt werden, wird in drei Varianten gezeigt. „Some Like It Hot“ („Manche mögen’s heiß“) aus dem Jahr 1959, mit Tony Curtis und Jack Lemon in den Hauptrollen sowie einer umwerfenden Marilyn Monroe, spielt 1929 in Chicago. Kurt Hoffmann verfilmte die Geschichte 1951 in Deutschland als „Fanfaren der Liebe“ – ein Film der in der Nachkriegszeit zum größten deutschen Lustspiel-Erfolg avancierte. Die erste Verfilmung des Stoffes von Robert Thoeren und Michael Logan wurde 1935 in Frankreich von Richard Pottier unter dem Titel „Fanfare D'Amour“ („Schlafwagen Paris – Toulon“) gedreht.
Eine Frau, die sich als Mann ausgibt, der auf der Bühne einen „Damenimitator“ darstellt, und selbstverständlich auch in Liebeswirrungen gerät, ist die Geschichte von „Victor/Victoria“. Die bekannteste Version ist die von Blake Edwards mit Julie Andrews und James Garner aus dem Jahr 1982. Die erste englischsprachige Version, ein aufwändiger Revuefilm, entstand 1935 in England unter der Regie von Victor Saville und hieß „First a Girl“. Der erste Film mit dieser bizarren Geschichte stammt von Reinhold Schünzel, eine Ufa-Produktion von 1933, mit Renate Müller und Adolf Wohlbrück in den Hauptrollen.
Weitere Infos sowie alle Termine finden sich unter der Adresse www.muenchner-stadtmuseum.de/film Das Programm der Reihe steht als PDF-Datei zum Download zur Verfügung. Außerdem ist es im Programmheft abgedruckt, das man im Filmmuseum kostenlos erhält. Der Eintritt kostet jeweils 4 Euro.