Wertvolle Lebensmittel landen im Müll, weil sie nicht mehr schön genug erscheinen, vermeintlich zu alt sind - oder, weil sie im Überfluss gekauft wurden. In Bayern gehen deshalb jedes Jahr rund 1,3 Millionen Tonnen Lebensmittel „verloren“, der größte Teil davon in privaten Haushalten.
Um die Münchner auf das Problem der Lebensmittelverschwendung hinzuweisen, findet in der laufenden Woche eine gemeinsame Aktion des Bayerischen Ernährungsministeriums mit dem Verein „Foodsharing München mit angrenzenden Kreisen“ statt. An den verschiedenen Standorten des Foodtrucks in der Stadt wird Essen aus geretteten Lebensmitteln kostenfrei ausgegeben und dabei über die Lebensmittelverschwendung informiert.
Bayerns Ernährungsministerin Michaela Kaniber hat die Aktion am 3. Juni am Geschwister-Scholl-Platz gestartet. „Es darf nicht sein, dass so viel in die Tonne geworfen wird. Wir brauchen mehr Wertschätzung für Lebensmittel – und mehr Respekt für diejenigen, die sie erzeugen, unsere Landwirte“, sagte Kaniber. Es landeten immer noch zu viele Lebensmittel im Müll, die genießbar wären. „Jeder von uns kann täglich einen Beitrag leisten, damit sich dies schnellstmöglich ändert“, meint Kaniber. Die Wertschätzung für Lebensmittel sei nicht nur eine Frage der Werte, sondern auch ein ökonomisches Problem. Lebensmittelverschwendung vernichte Ressourcen.
Um die Konsumenten für den verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren, schicken das Ministerium und „Foodsharing München“ eine Woche lang einen Foodtruck durch die Landeshauptstadt. Zur Mittagspausen-Zeit macht der Imbisswagen an belebten Plätzen Station. Dort werden kostenlos schmackhafte Speisen verteilt – zubereitet aus Lebensmitteln, die in diesen Tagen vor der Tonne gerettet wurden. Bei dieser Gelegenheit wollen die Initiatoren informieren und Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln geben.
Der Foodtruck steht jeweils von 11.30 Uhr bis 14 Uhr an mehreren Standorten in München, unter anderem am Donnerstag, 6. Juni, vor dem Einkaufscenter PEP in Neuperlach sowie am Freitag, 7. Juni, auf dem Rosenkavalierplatz im Arabellapark.