Das Bahnhofsgebäude soll ein neues Wahrzeichen der Gemeinde Herrsching werden. Jahrelang gammelte es mehr oder wenig vor sich hin. Es gehört zwar seit etwa 15 Jahren der Gemeinde, doch die Entwidmung der Immobilie von der Bahn dauerte. Mit der Auslagerung der Toilette ist nun ein erster Anfang gemacht. Die Bagger haben den Grund für die Toilettenmodule vorbereitet. Für das etwa 74 Quadratmeter große WC-Haus gibt es einen Platz außerhalb des Gebäudes an den Fahrradabstellplätzen beim P+R-Parkplatz.
Die veralteten sanitären Anlagen im Bahnhofsgebäude wurden aufgelöst. Ansehnlich waren sie schon lange nicht mehr. Immer wieder wurden die WCs mutwillig zerstört. Die neue Toilettenanlage mit ihren beiden Toiletten und dem Behinderten-WC ist gut einsehbar und kann leichter von unschönen Graffitis gesäubert werden. Optisch wird die Anlage in „Herrsching-Blau“ erstrahlen. Die Benutzung soll die Bürger 50 Cent kosten und sowohl in Bar als auch mit der Karte bezahlt werden können. Die WC-Anlage wird aber erst im neuen Jahr in Betrieb gehen können, auch wenn sie noch heuer angeliefert werden soll.
Erst vor ein paar Wochen hat der Gemeinderat ein Nutzungskonzept für das Gebäude verabschiedet. Ähnlich wie in Steinebach, Hechendorf und Gilching soll auch das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in Herrsching saniert und neu belebt werden. Die Herrschinger Architekten Philipp Streller und Christoph Welsch, der auch Grünen-Gemeinderat ist, stellten die Pläne vor. Das ist geplant. Die Einbauten im Warteraum sollen abgerissen werden. Die Halle wirkt damit wieder größer. 40 Plätze stehen für Gastronomie wie beispielsweise einem Café zur Verfügung. Es wird eine kleine Küche geben. Ein Pächter könnte auch Kleinkunst und kulturelle Veranstaltungen organisieren und bei schönem Wetter Tische und Stühle draußen Richtung Kienbach aufstellen.
Die Läden sollen bleiben, aber in den nördlichen Teil umziehen. So können sie während der Bauphase geöffnet bleiben. Mit Rampen oder einem erhöhten Hallenboden wird das Bahnhofsgebäude barrierefrei zugänglich. Eine Wärmedämmung ertüchtigt das Gebäude energetisch. Für die S-Bahnreisenden gibt es ein Reisezentrum mit Ticketverkauf, aber keinen Aufenthaltsbereich in der Halle. Drei Geschäfte können einziehen. Sie werden sich ein WC und eine Teeküche teilen. Die Vier-Zimmer-Mietwohnungen im ersten und im zweiten Stock bleiben und werden in Sachen Brandschutz, Haustechnik, Sanitär- und Heizanlagen modernisiert
Die Außenfassade ist denkmalschützt und wird nicht verändert. Im zweistöckigen Empfangsgebäude sind einige Jugendstilelemente erhalten. Die Königlich-Bayerischen- Staatseisenbahnen hatten das repräsentative Gebäude 1903 in Betrieb genommen. Es war das größte entlang der Bahnstrecke Pasing-Herrsching.