Mit einer beeindruckend reifen fußballerischen Vorstellung fügten die Frauen des TSV 1860 München dem in der laufenden Saison ebenfalls noch ohne Punktverlust gebliebenen Kreisliga-Spitzenreiter Fußball-Club Teutonia am Wochenende eine 5:1 (2:0)-Niederlage zu. Bei Nieselregen hatten sich auf der Sportanlage an der St.-Martin-Straße nur 45 Zuschauer eingefunden. Sie wurden für ihr Kommen belohnt. Die Gäste aus dem Olympiapark zählen zu den Titelanwärterinnen in der Kreisliga.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem die Hausherrinnen rasch den Ton angaben. Die Teutoninnen versuchten bei Torabstößen konsequent von hinten heraus zu kombinieren und keine langen Bälle zu schlagen. Ein Vorhaben, das sich als verhängnisvoll erwies, denn die hoch pressenden Löwinnen beschworen immer wieder Ballverluste der Gelb-Schwarzen herauf. Eine dieser Szenen brachte nach zehn Minuten die Führung. Stefanie Stepberger eroberte auf der rechten Abwehrseite der Gäste den Ball und setzte sofort die lauernde Kira Winter ein, die mit einem platzierten Flachschuss aus 14 Metern zum 1:0 Miriam Rinser im Tor des FC Teutonia keine Abwehrchance ließ (11. Min.).
Kurz darauf eröffnete sich nach einem Pass in die Tiefe den Gästen eine Großchance. Sarah Dünkel rannte mit dem Ball am Fuß alleine auf das Tor zu, fand aber ihre Meisterin in Torhüterin Lea Besslich. Einmal mehr überraschte die abgeklärte Vorstellung der etatmäßigen U17-Torhüterin, die immer zur Stelle war, wenn sie gebraucht wurde. Mit Besslich haben die Giesingerinnen ein vielversprechendes Nachwuchstalent in der Hand. Als starker Anker für die Defensive der Löwinnen erwies sich Neuzugang Carla Ritz. Bei ihrer Premiere im Löwentrikot dirigierte sie umsichtig ihre Mitspielerinnen. Zusammen mit Lena Gruber bildete Ritz ein Bollwerk gegen die Teutoninnen, deren schnelle Stürmerinnen Dünkel und Pauline Filbig kaum zur Entfaltung kamen.
Offensiv sind die Löwinnen mit bereits 20 Treffern aus drei Spielen die Torfabrik der Liga. Vor dem zweiten Tor der Weiß-Blauen wurde die flinke Lilly Brown Winter an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt. Den fälligen Freistoß zirkelte Stepberger aufs Tor – Brown Winter setzte reaktionsschnell nach und verwandelte den Abpraller zum 2:0 (42. Min.). Kurz vor dem Pausenpfiff klatschte ein Distanzschuss von Löwen-Spielführerin Silke Dehling an die Latte.
Nur wenige Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da musste die Torhüterin der Gäste verletzungsbedingt ihren Platz räumen. Für sie kam Ex-Löwin Helene Pottendorfer auf das Feld. Beim dritten Treffer der Giesingerinnen stand wieder die kämpferische Dehling im Blickpunkt. Ein von ihr eroberter Ball landete bei Kira Winter, die freie Bahn hatte und routiniert zum 3:0 vollstreckte (54. Min.). Ein wuchtiger Distanzschuss von Lilly Brown Winter landete an der Unterkante der Latte, der Ball sprang Pottendorfer auf den Rücken und von dort zum 4:0 ins Tor (75. Min.). Der Ehrentreffer der Teutonia gelang Christina Stetzl (82. Min.). Doch die Löwinnen hatten noch nicht genug. In der Nachspielzeit fasste sich erneut Brown Winter ein Herz und drosch den Ball aus 22 Metern Torentfernung zum 5:1-Endstand unter die Latte (90. Min.+ 6).
Ihre aktuell gute Form unter Beweis stellen, können die Frauen des TSV 1860 München bereits wieder am Donnerstag, Feiertag der Deutschen Einheit, im Frauen-Kreispokal Halbfinale gegen die Spielgemeinschaft TSV Haar/TSV Grasbrunn. Anpfiff ist auf der heimischen Sportanlage in Obergiesing (St.-Martin-Straße 35) um 15 Uhr. (as)