Maler und Lackierer feiern Handwerkskunst und weisen auf Fehlentwicklungen hin


Von red
Berufsschullehrerin Brigitte Traub, Leistungskursleiter Hans Fichtl (beide von links) und Obermeister Andreas Romanow (rechts) mit diesjährigen Leistugskursteilnehmern. (Foto: Roland Weegen)
Berufsschullehrerin Brigitte Traub, Leistungskursleiter Hans Fichtl (beide von links) und Obermeister Andreas Romanow (rechts) mit diesjährigen Leistugskursteilnehmern. (Foto: Roland Weegen)
Berufsschullehrerin Brigitte Traub, Leistungskursleiter Hans Fichtl (beide von links) und Obermeister Andreas Romanow (rechts) mit diesjährigen Leistugskursteilnehmern. (Foto: Roland Weegen)
Berufsschullehrerin Brigitte Traub, Leistungskursleiter Hans Fichtl (beide von links) und Obermeister Andreas Romanow (rechts) mit diesjährigen Leistugskursteilnehmern. (Foto: Roland Weegen)
Berufsschullehrerin Brigitte Traub, Leistungskursleiter Hans Fichtl (beide von links) und Obermeister Andreas Romanow (rechts) mit diesjährigen Leistugskursteilnehmern. (Foto: Roland Weegen)

Mehr als 150 Teilnehmer kamen zum Neujahrsempfang der zum Jahresbeginn fusionierten Maler- und Lackierer-Innung, bei der zugleich die Leistungskursteilnehmer ihre Ausstellung mit ihren Werken eröffneten. Die bisherigen Innungen München Stadt und Land sowie die Innungen der Landkreise Fürstenfeldbruck, Mühldorf und Altötting sind jetzt die Maler- und Lackiererinnung Region München Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, gratulierte zur gelungenen Fusion und verlieh seiner Begeisterung über die Exponate der jungen Handwerkskünstler Ausdruck. Er machte deutlich, dass das Handwerk in der Politik mehr Gehör verdiene, aber auch, dass dieses sich immer wieder Gehör verschaffen müsse.
Hans Fichtl, Leiter des Leistungskurses, bedankte sich bei den Betrieben für deren Vertrauen und dafür, dass sie ihre talentierten Azubis für sieben Wochen entbehrt und ihnen die Möglichkeit der Teilnahme eingeräumt haben. Arbeiten mit Kalk-Zement-Putz, Acryl-Lack, Zwei-Komponenten-Lack, Schlagmetall, Blattgold mit Bronze und Erdpigmenten mit Zahnkelle und Spitzpinsel, Naturschwamm und Plastikfolie, und, und, und wurden ausgeführt - alte wie topmodernde Maler, die man so intensiv in der normalen Ausbildung nicht erlernt.

Vier Architekten auf einen Maurer

Obermeister Andreas Romanow kritisierte die Politik für jahrzehntelange Fehlentwicklungen wie den allmählichen Niedergang der Infrastruktur, die Verschwendung von Steuergeldern und unwiederbringlich versenkte Subventionen an mittlerweile insolvente Konzerne. Dem Handwerk werde zu wenig Gehör geschenkt. Die Ungleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung sei immer noch stark spürbar. Die „Schizophrenie der Akademisierung” beschrieb er anschaulich mit diesem Beispiel: „2023 waren im Fach Architektur insgesamt 46.000 Studenten eingeschrieben, was einen Zuwachs von gut 1% zum Vorjahr bedeutet. Beendet haben das Studium etwa 8.500. Im gleichen Jahr gab es rund 7.600 Auszubildende insgesamt im Maurerhandwerk.

Den Gesellenbrief haben 2023 übrigens rund 2.000 Maurer-Azubis erhalten. 2.000 neue Maurer vs. 8.500 neue Architekten heißt: Auf jeder Baustelle können sich vier Architekten um einen Maurer kümmern. Da wird das Bauen auch nicht günstiger!”
Von großem Applaus begleitet nannte er viele Beispiele, wo Arbeitgebern zusätzliche Pflichten aufgebürdet werden. In Bezug auf die Vorfälligkeit der Sozialversicherung sei er mit seinem Betrieb statt 2005 mit 36 Vorgängen 2024 mit 840 Verwaltungsvorgängen beschäftigt. Damit sprach er vielen Zuhörern aus der Seele.

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