Veröffentlicht am 04.06.2013 00:00

Perlach/Neubiberg · Welche Anbindung?


Von red

Wohnungsnot, explodierende Mietpreise und Zuzug ohne absehbares Ende – so lauten die Prognosen für ganz München und insbesondere für die begehrten und wirtschaftsstarken südöstlichen Randgebiete.

Verkehrskonzept rund ums Wohnquartier Hochäckerstraße

Perlach/Neubiberg · Verkehrskonzept muss her! Themenseite zur mangelhaften verkehrlichen Erschließung rund um das Wohnquartier Hochäckerstraße

Hier gibt es einerseits jahrzehntelang aufgeschobene Bau- und Infrastrukturprojekte, wie die verkehrliche Anbindung Perlachs (wir berichteten) oder das Neubaugebiet auf der grünen Wiese, die Hochäckerstraße mit über 1.000 Wohneinheiten. Die spannendsten Fragen sind dabei: Wann sind die Wohnungen fertig und auf welchen Verkehrsanbindungen kann der Autoverkehr rollen?

Der Perlacher Ortskern ist bereits heute durch den Autoverkehr zerschnitten und stark belastet. Zur Entlastung gab es beispielsweise den Wunsch nach einer Verlegung der Unterhachinger Straße nach Westen, die dann südlich des Friedhofs auf die A8 einfädeln sollte. Ein derartiger Vorschlag ist nun erstmal vom Tisch. Ebenso wie die Idee, das Autobahnende der Salzburger ab Neubiberg stadteinwärts zur Bundesstraße zurückzubauen, um Autos an viel mehr Stellen als den bisherigen Auffahrten aufzunehmen und abfahren zu lassen. Auch zusätzliche Autobahnaus und -auffahrten lassen sich bis auf Weiteres hier am Ende der A8 nicht realisieren. Die Fragen bleiben aber: Wohin mit immer mehr Autoverkehr und wie lässt sich das Perlacher Gewerbegebiet besser erschließen?

Nun hat das Münchner Planungsreferat einen stufenweisen Ausbau der Südanbindung Perlach (SAP) vorgeschlagen. »Die Entscheidung der Stadt, der »verkehrliche Grundsatzbeschluss für den Münchner Südosten«, wurde vom 8. Mai auf den 12. oder 19. Juni vertagt. Anschließend muss die Vollversammlung am 26 Juni dem Beschluss des Planungsausschusses noch zustimmen«, erklärt Bauoberrätin Karla Schilde die Prozesse im Rathaus. Dann wäre klar, dass die SAP kommen soll und die erste Stufe, der Westabschnitt zur Südanbindung Perlachs vorbereitet und umgesetzt wird. Das Perlacher Gewerbegebiet würde dann für Schwerlaster ausschließlich über die südlich liegende SAP angebunden, die von der A8, Ausfahrt Neubiberg kommend die Unterhachinger Straße unterqueren soll und leicht nördlich, ungefähr auf der Stadtgrenze verlaufen würde, um dann in einem Bogen wieder südlich in die Universitätsstraße zu münden. Für die Zwischenzeit bis zur Fertigstellung

soll durch Ordnungsmaßnahmen die Belastung in der Weidener Straße und der Rudolf-Zorn-Straße minimiert werden. Verzichtet würde dann auf die Verlängerung der Wilhelm-Hoegner-Straße und einen Anschluss über die S-Bahn-Linie bis zur Nailastraße. Die alternative Anbindung über eine Verbindung zwischen Unterhachinger Straße und Unterbiberger Straße, südlich der Nabburger Straße würde noch als Plan B

offengehalten.

Wenn im Juni tatsächlich ein Beschluss vorliegt, folgen die Verhandlungen mit der Gemeinde Neubiberg. Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler für Neubiberg und Unterbiberg), plädiert für eine große SAP-Lösung und wird versuchen, den ersten Teilabschnitt nach Kräften mit seinem Gemeinderat zu unterstützen, um dann später, so sein Plan, bis zur Carl-Wery-Straße entlang der Stadtgrenze im heutigen Grünzug durchzubauen. Bauoberrätin Schilde erklärt dazu: »München und Neubiberg müssen dazu eine interkommunale Vereinbarung treffen, über die der Stadtrat dann erneut beschließt. Der Zeitpunkt hängt vom Verhandlungsverlauf ab.« Im Zuge der SAP-Entscheidungen würde dann auch mit Neubiberg über die Renaturierung des Hachinger Bachs und die landschaftsplanerische Gestaltung verhandelt. bus

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