Es sind 70 Einzelveranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. »Wir freuen uns«, heißt es auf einem der offiziellen Festlogos. Garching wird 1100 Jahre alt.
1100 Jahre Garching Themenseite zum Jubiläumsjahr 2015 der Stadt Garching
Das hätte sich das alte Geschlecht der Gowirichs wohl nicht träumen lassen, was aus ihrem Werk und ihrer Herrschaft einmal werden wird: Eine Universitätsstadt vor den Toren der (jüngeren) Landeshauptstadt mit einer prosperierenden Wirtschaft und einer beachtlichen Größe.
Es war kein Aprilscherz: Am 1. April wurde die Festschrift fertig und für Dietmar Gruchmann war die Vorstellung natürlich Chefsache. Garchings Bürgermeister sprach von einem »eindrucksvollen Werk«. Die Festschrift verschafft einen ausführlichen Überblick, wann was stattfindet. Sie stellt eine beachtliche Fülle an Programmpunkten vor und ist »gleichzeitig das beeindruckende Dokument der Begeisterung engagierter Garchingerinnen und Garchinger«, so Gruchmann. Die Entscheidung »Wo gehen wir heute hin?«, wird deshalb nicht immer leicht fallen. Vieles findet erstmalig und einmalig statt, anderes wird es in den nächsten Jahren wieder geben, hat aber unter dem Dach der 1100-Jahrfeier einen guten Platz gefunden. Der Garchinger Stadtrat hat jedenfalls eine Menge Gehirnschmalz investiert in die Frage, wann denn nun gefeiert werden kann und darf.
Anders als etliche Nachbargemeinden ist die genaue Festlegung der ersten urkundlichen Erwähnung immer der Anlass für ein Jubiläum bei »Gowirichinga« gar nicht so leicht. Der Stadtrat beruft sich auf eine alte Beschreibung Bayerns, wo jenes Datum genannt wird. Da hat das kleine Dorf schon lange existiert. Eine formelle Urkunde gibt es aber nicht. Die ganzen Unsicherheiten konnten den Garchingern das Feiern natürlich nicht vermiesen: Das ist ihr Jubiläum, und das soll groß gefeiert werden. Das Programm kann sich in der Tat sehen lassen: Felix Brümmer, Projektmanager der Feierlichkeiten, meinte auf Nachfrage: »Es ist eine enorme Zahl von Organisationen und Vereinen hier aktiv.« Bei Brümmer laufen die vielen Fäden zusammen.
Der offizielle Festakt ist für den kommenden Samstag, 18. April, im Bürgerhaus vorgesehen. Das ist offiziell der Startschuss in das Festjahr mit 500 geladenen Gästen. Der Förderverein »Garchinger Geschichte« hat bei diesem Anlass selbstredend enorm viel zu tun. Ein Ergebnis der Arbeit wird ab dem 22. April in den U-Bahn-Vitrinen zu sehen sein: »Luftbilder 1100 Jahre Garching« ist der Titel. Die ältesten Aufnahmen stammen aus dem ersten Weltkrieg. Die Ausstellung wird bis zum 6. Juni zu sehen sein.
Der Verein ist mit historischen Stadtspaziergängen am 20. Mai wieder aktiv, und zwar ab der Südseite des Kirchturms von St. Katharina. Aber nicht nur die alte Stadt Garching steuert etwas zu dem Festprogramm bei. In Hochbrück, im Neuwirt, wird am 24. und 25. April ab 20 Uhr das Stück »Das Verlegenheitskind« aufgeführt. Die Theatergruppe Hochbrück bringt es auf die Bühne. Und der Seniorentreff schöpft aus seinen Erinnerungen: »D Schulzeit« ist der Titel einer Ausstellung, die im Garchinger Seniorentreff am 30. April, um 15 Uhr eröffnet wird.
Stark wird der Beitrag des Gewerbevereins werden: Am 9. Mai findet am Bürgerplatz bei hoffentlich gutem Wetter eine Modenschau statt und dabei werden die Mannequins auch in Gewändern erscheinen, die wie in der Zeit der Stadtgründer aussehen. Um 14 Uhr geht es los. Auffällig: Bei allen Veranstaltungen zum großen Garchinger Jubiläum steht in der Festschrift ausdrücklich dabei, ob die Veranstaltung barrierefrei zugänglich ist oder nicht.
Friedensfest
und Volkstanz
In diesem Stil geht es das ganze Jahr durch, und es wird einiges bleiben: Immer wieder werden Informationstafeln zur Garchinger Geschichte auf- und bei den einzelnen Festprogrammpunkten vorgestellt. Sie bleiben stehen und werden das Stadtbild dauerhaft bereichern. Das »Garchinger Museum auf der Straße« wird systematisch erweitert, wie am 16. Mai, um 13 Uhr auf dem Maibaumplatz.
Garching ist heute eine moderne Stadt, in der über 16.000 Menschen aus 100 Nationen zusammenleben. Ein »Friedensfest« am Freitag, 12. Juni in der Grundschule Garching-West passt darum gut hierher. Es ist übrigens der Abschluss der Projektwochen.
Aber man ist und bleibt in Altbayern, der Heimatabend mit Volkstanz am Tag darauf im Bürgerhaus ab 18 Uhr hat darum ganz selbstverständlich auch seinen Platz.
Die Garchinger Festschrift stellt aber nicht nur Fragen nach der Vergangenheit und dem Programm. Man blickt auch in die Zukunft: »Herausforderung Zukunft« heißt eine eigene Veranstaltungsreihe innerhalb des Festprogramms, besetzt mit hochkarätigen Wissenschaftlern. kw