Gymnasium Grünwald wurde verdient ausgezeichnet | Wochenanzeiger

„Rosi“ und „Blue“ sind die beiden programmierbaren Roboter am Gymnasium Grünwald. Im Wahlunterricht „Robotics“ werden sie von Schülern programmiert, so dass sie einfache Handlungen ausführen und sogar ein wenig sprechen können.

Soweit, dass Rosi und Blue die Auszeichnung „Digitale Schule in Bayern“ selbständig entgegennehmen können, sind die beiden Jungroboter allerdings noch nicht.

Der Einsatz digitaler Technik gehört am Gymnasium Grünwald zum Alltag. Dies gilt nicht nur für die Roboter, sondern besonders für den Unterricht. Die Lehrkräfte unterrichten z.B. mit Hilfe von interaktiven Whiteboards und Dokumentenkameras, die Schüler nutzen beim Lernen Computer und iPads. Seit diesem Schuljahr läuft zusätzlich eine Probephase, in der Oberstufenschüler ihre eigenen Laptops im Unterricht verwenden dürfen (Stichwort: Bring Your Own Device BYOD). Der bloße Einsatz von Hardware im Unterricht macht aber noch keine „Digitale Schule“ aus.

Hierfür ist auch entscheidend, dass die Schülerinnen und Schüler sich aktiv und reflektiert mit der Nutzung digitaler Medien auseinandersetzen. Sie erwerben Medienkompetenzen, z.B. bei der Nutzung von Programmen zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Präsentation. Gleichzeitig setzen sie sich kritisch mit der Qualität von Suchergebnissen im Internet auseinander oder mit der verantwortungsbewussten Nutzung sozialer Netzwerke. So erwerben am Gymnasium Grünwald z.B. alle Schülerinnen und Schüler einen „Medienführerschein“. Die Anwendung digitaler Technologien geht am Gymnasium Grünwald noch über den Unterricht hinaus. So kommunizieren die Lehrkräfte untereinander über eine spezielle Onlineplattform und der Kontakt zu den Eltern wird über ein „Elternportal“ erleichtert.

All diese Aspekte haben die deutschlandweite Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ dazu veranlasst, das Gymnasium Grünwald als eine der ersten „Digitalen Schulen in Bayern“ auszuzeichnen. Bei der Preisverleihung am Sitz von Google in München hob MdB und Vorstand der Initiative „MINT Zukunft Schaffen!“, Thomas Sattelberger, die Bedeutung digitaler Bildung an den Schulen hervor; „Schulen öffnen sich stärker und stärker für die Digitalisierung. Die Initiative `MINT Zukunft Schaffen!` ist ein wichtiger Brückenbauer für den hoffentlich bald kommenden Digitalpakt Schule und unsere ausgezeichneten Schulen sind die digitalen Vorreiter“ „Digitale Schule“ geht nur mit guter technischer Ausstattung.

Während der Digitalpakt zwischen Bund und Ländern noch immer nicht unter Dach und Fach ist, wird er in Grünwald schon gelebt. Die Schulleiterin des Gymnasiums dankt in diesem Zusammenhang der Gemeinde Grünwald, die nicht nur „Rosi und Blue“ finanziert, sondern insgesamt als Sachaufwandsträger bei der Anschaffung von Hard- und Software eine entscheidende Grundlage für die Auszeichnung als „Digitale Schule in Bayern“ gelegt habe. Allerdings gibt die Schulleiterin auch zu bedenken, dass Ausstattung allein noch keine (digitale) Bildung bringt: „Es liegt in der Hand der Lehrerinnen und Lehrer, die Technik sinnvoll einzusetzen und den Schülern Lust darauf zu machen, digitale Kompetenzen zu erwerben. Hier sind wir durch unser engagiertes und digital kompetentes Kollegium perfekt aufgestellt.“