In ganz Bayern fanden vor kurzem Kirchenvorstandswahlen statt. Der Kirchenvorstand wird alle sechs Jahr gewählt. In der Harlachinger Emmauskirche standen 19 Kandidaten zur Wahl, acht davon konnten gewählt werden.
Im Gegensatz zum Kommunalwahlrecht darf man in der evangelischen Kirche bereits mit 16 Jahren an die Wahlurne schreiten, beziehungsweise mit 14 Jahren wenn man bereits konfirmiert ist. Jeder darf maximal acht Stimmen vergeben, jeder Kandidat kann allerdings nur eine Stimme bekommen, häufeln, wie bei der Kommunalwahl ist nicht möglich.
Die Möglichkeit zur Briefwahl gab es in diesem Jahr auch. Gerade dieser Umstand hat zu einer sensationellen Wahlbeteiligung geführt, freut sich Pfarrer Christoph Reichenbacher. Statt ansonsten rund 20 Prozent, schritten dieses Mal rund 24,7 Prozent, das bedeutet 747 Personen, an die Wahlurnen. Das Ergebnis freut uns natürlich sehr, so Christoph Reichenbacher. Der Kirchenvorstand besteht insgesamt aus 13 Personen. Drei davon stellen die Pfarrer der Gemeinde, acht werden gewählt und zwei werden berufen. »Die Berufenen können aus der Wahlliste stammen, aber auch aus anderen kirchlichen Kreisen kommen«, erläutert Pfarrer Reichenbacher. Stolz ist Pfarrer Reichenbacher auch auf die bunte Mischung, die sich hier zur Wahl stellte. »Ein optimaler Kirchenvorstand ist immer eine Mischung aus Erfahrung und Frische.«
Der Kirchenvorstand bekleidet in der evangelischen Kirche eine wichtige Position: Gemeinsam mit den Pfarrern einer Gemeinde legen sie fest, wie das Gemeindeleben gestaltet werden soll, welches Personal eingestellt wird und wofür die Haushaltsmittel verwendet werden. In der Emmauskirche hatte der Kirchenvorstand beispielsweise viel Arbeit mit der energetischen Sanierung von Pfarrhaus und Kirche. Hier gilt es nicht nur die Maßnahmen zu diskutieren, sondern auch wie der Eigenanteil, den jede Kirchengemeinde bei solchen Arbeiten aufbringen muss, erwirtschaftet werden kann. Aber nicht nur organisatorische Entscheidungen wollen getroffen und beraten werden. Auch wie die Kirchengemeinde gemeinsam leben will. So ist beispielsweise die Emmauskirche auch wochentags zugänglich, damit die Menschen dort ein Ort der Ruhe und des Friedens ist. »Wir wollen eine offene Kirche sein«, betont Pfarrer Reichenbacher im Namen der Emmauskirche.
Jetzt Mitte Dezember tritt der frisch gebackene Pfarrgemeinderat erstmals zusammen. Alle gemeinsam freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde. Heike Woschée