Schon seit Wochen, aber spätestens mit dem Frühlingsanfang am 20. März kribbelt es bei allen Gartenfans: Endlich wieder in der Erde buddeln, erste bunte Blumen setzen, Gemüsesamen keimen lassen – Platz und Möglichkeiten gibt es selbst auf dem kleinsten Balkon. Das Schlagwort dazu heißt "Urban Gardening". Der urbane Garten als Ort des Experimentierens, der Rückkehr der Natur in die Städte und als Austauschplattform für Anwohner ist aber mehr als ein Trend. Das Verlangen danach, Gras unter den Zehen zu spüren und in Kontakt mit der Natur zu stehen, scheint größer zu werden, je mehr Beton und Gebäude uns umgeben.
Das kann auch Konrad Bucher, Koordinator vom "StadtAcker" am Ackermannbogen bestätigen. "Der feste Kern von Leuten, die 2018 regelmäßig mitmachten, bestand aus 45 Personen, mit zunehmender Tendenz. Dann kommen aber noch einige dazu, die sporadisch mitmachen, wenn sie eben Zeit haben, oder auch Workshops besuchen, die wir im StadtAcker regelmäßig anbieten. Das sind dann etwa nochmal so viele. Außerdem machen noch eine Schulklasse und zwei Kindergruppen mit." Um mitzumachen muss mn nicht unbedingt am Ackermannbogen wohnen, "es kommen auch Leute aus der Schwabinger Nachbarschaft zu uns. Sie sind natürlich genauso willkommen", erzählt Konrad Bucher. Der 1000 Quadratmeter große Gemeinschaftsgarten, als Vorläufer seit 2011, seit 2017 auf der jetzigen Fläche, in Trägerschaft des Quartiersvereins Ackermannbogen e.V. liegt ganz in der Nähe des zentralen Stadtplatzes zwischen Supermarkt und Mittelschule. Es gibt Gemüsebeete mit vielen Arten und vor allem sehr vielen, auch alten und seltenen Sorten, speziell bei Kartoffeln, Bohnen, aber auch Tomaten, Paprika, Chilli, und Salaten (2018 gab es 35 Sorten). Etwas Besonderes sind auch die Sojabohnen (12 Sorten), die die Schwabinger im Rahmen des bundesweiten Citizen-Science-Projekts „1000 Gärten“ angebaut haben. Dabei geht es um die Eignung der Sojabohne für den Anbau in Deutschland zu erforschen. Im Rahmen des Klimaprojekts „Kurze Wege für den Klimaschutz“ gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit will der StadtAcker mit einer Reihe von Mitmach-Veranstaltungen "alltagspraktisches Wissen darüber vermitteln", so Bucher, "was Gärtnern mit Klimaschutz zu tun hat, wie wir unsere Ernährungs- und Konsumgewohnheiten klimaverträglicher gestalten können."
Für das Mitmachen gibt es drei Möglichkeiten: als aktive/r Mitgärtner/in schließt man sich der derzeit sieben Themengruppen von Beeren bis Kompost & Boden) an und ist bereit, während der Gartensaison regelmäßig (pro Woche ca. 1 bis 2 Stunden) im Garten mitzuwirken. Interessenten können sich melden bei der E-Mail stadtacker@ackermannbogen-ev.de unter Angabe der Kontaktdaten. Als sporadische/r Mitgärtner/in wird man regelmäßig über den Newsletter der Projektgruppe StadtNatur zu Aktionen und Workshop-Angeboten im StadtAcker informiert und eingeladen. Oder einfach zum spontanen Mitgarteln unter fachkundiger Anleitung vorbeikommen: immer mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr.
Mehr Infos gibt es bei der Garten-Infostunde: ab 1. April jeden Freitag von 16 bis 17 Uhr im StadtAcker oder unter der E-Mail Konrad.Bucher@ackermannbogen-ev.de
Zum Weiterschmökern: Wir verlosen den kürzlich erschienenen Urban Gardening Führer "Rein ins Grüne, raus in die Stadt" von Renate Künast. Lesen Sie mehr auf Seite X! M. Leis