Seit Anfang Juni kommt es in der Kleingartenanlage SW 24 in Sendling immer wieder zu Überschwemmungen. Betroffen sind vor allem fünf Kleingärten in der Anlage. Der Vorsitzende des Kleingartenvereins SW 24, Norbert Wagner, hat sich erneut an den Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) gewendet und von den katastrophalen Zuständen berichtet. 40 bis 50 Zentimeter hoch habe das Wasser bereits gestanden. Die Kleingärten seien unbenutzbar, der Schaden hoch. Woher das ganze Wasser komme? „Austretendes Grundwasser aus dem Hang neben der Kleingartenanlage”, wie Wagner erklärt. Für ihn und seine Vereinsmitglieder steht die Stadt München in der Verantwortung.
Bisher haben die Kleingärtner alles selber gemacht - Pumpen installiert, die das Wasser aus den Gärten gepumpt haben, Probebohrungen durchgeführt, die einem beauftragten Geologen helfen sollen, die Beschaffenheit des Bodens zu erkunden. Die Ergebnisse sollen dann genutzt werden, um beispielsweise Drainagen einzurichten, die das Grundwasser entsprechend ableiten. Zudem haben die Kleingärtner einen über 30-Meter langen, kleinen Wasserlauf gegraben, der das Wasser um die betroffenen Gärten umleiten soll in andere Kleingärten, in denen die Bodenbeschaffenheit anders ist und es versickern kann. „”Die Sache ist komplex, aber machbar”, so Wagner. er fordert die Stadt München auf, sich gemeinsam mit den Mitgliedern der Kleingartenanlage um das Problem zu kümmern. „Wir haben bereits mit viel Eigeninitiative die Lage für einige Gärten verbessert”, so Wagner weiter.
Um das Problem zu lösen sei aber beispielsweise die Beauftragung eines qualifizierten Ingenieurbüros nötig. Michael Kaiser (CSU), Mitglied im Sendlinger Bezirksausschuss und selbst auch Kleingärtner in der Anlage berichtete ebenfalls von den furchtbaren Zuständen. „Es ist mittlerweile Existenzgefährdend. Das Wasser geht nicht weg. Es wird kontinuierlich mehr.” So brauche man teils eine Fischerhose, um die Gärten und die Hütten zu betreten, da bei einem Wasserstand von 40 bis 50 Zentimetern Gummistiefel nicht mehr ausreichen würden. Kaiser forderte seine Kollegen im Sendlinger Bezirksausschuss auf, gemeinsam einen Antrag an das Baureferat und die Münchner Stadtentwässerung (MSE) zu stellen, um die Kleingartenanlage zu unterstützen.
Drei Forderungen sind nun als Antrag an die entsprechenden Stellen rausgegangen: „Das Baureferat wird aufgefordert, umgehend Notmaßnahmen (z. B. Pumpen) zur Minimierung der Hochwasserschäden in der Kleingartenanlage SW 24 zu installieren oder deren Betrieb offiziell zu gestatten. Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) genehmigt kostenfrei die Einleitung des Pumpwassers in das städtische Kanalnetz und/ oder den Hochwasserkanal. Ersatzweise übernimmt das Baureferat stadtintern die Kosten hierfür. Das Baureferat beauftragt umgehend ein Ingenieurbüro mit der Ursachenforschung und der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zur Behebung/ künftigen Vermeidung von weiteren Überschwemmungen der Kleingartenanlage.”
Auf eine Anfrage des Sendlinger Anzeigers an das Baureferat und die Münchner Stadtentwässerung reagierte das Baureferat bisher nur mit dem Hinweis auf die noch ausstehende Antwort an den Sendlinger Bezirksausschuss. Norbert Wagner hat indes als Rückmeldung vom Baureferat bekommen, dass beim derzeitigen Wasserstand noch keine Unterstützung erfolgen kann.