Zum Geburtstag ein Neubau

Wohnraum zu bezahlbaren Mieten war in München schon immer knapp. Vor 100 Jahren taten sich deshalb im Februar 1919, in politisch turbulenten Zeiten, 120 sozial orientierte Frauen und Männer zusammen und gründeten im Münchener Kindl-Keller in Haidhausen eine Genossenschaft: den Bauverein München-Haidhausen.
Sie wollten Häuser mit Mietwohnungen errichten, in denen Hilfsarbeiter, Arbeiter, Angestellte, Handwerker, Beamte, Lehrer, Kaufleute, Architekten, Ärzte und andere Selbstständige eine ausgewogene Solidargemeinschaft bilden sollten. Oder wie es 1921 der damalige Vorstand sagte: „Wir wollen in den neuen Wohnungen zusammenleben, unter Beiseitelassung der Standesunterschiede.“

Bis heute fühlt sich die Genossenschaft dem Anliegen verpflichtet, ihren Mitgliedern, Wohnungen zur Verfügung zu stellen, die sie sich entgegen den Entwicklungen am Markt leisten können. Dies hat der genossenschaftlichen Idee in der Gesellschaft zuletzt einen neuen Aufschwung verschafft. Das Jubiläum feiert die Genossenschaft mit ihren Mitgliedern am 9. Mai mit einem bunten Fest im Zelt des Hippodroms auf der Theresienwiese.
Im Sommer werden im Quartier Prinz Eugen Park 69 Wohnungen in unterschiedlichen Größen, verteilt auf zwei Häuser, fertiggestellt. Erstmals ist auch eine Dachterrasse auf dem größeren der Gebäude eingeplant, die künftig allen Bewohnern zur Verfügung stehen soll. Mit den neu errichteten Wohnungen im Prinz Eugen Park verfügt der Bauverein München-Haidhausen im Jubiläumsjahr über 1.557 Wohneinheiten und zählt mehr als 2.000 Mitglieder, die zumeist über Generationen der Genossenschaft angehören. Deren Anlagen verteilen sich nicht nur auf Haidhausen - sie sind auch in Giesing, Berg am Laim, Riem und in Bogenhausen zu finden.

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