Inhalte im Museum aufarbeiten und für ein Bergsteigerpublikum inszenieren, das kann der DAV seit Eröffnung des Alpinen Museums am 17. Dezember 1911. Doch noch nie wurde ein Thema digital so umfassend aufbereitet wie jetzt im Jubiläumsjahr: Unter alpenverein.de/geschichte setzt sich der DAV erstmals in verschiedenen Themenblöcken mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Verbandes auseinander. Der aktuell erschienene Artikel „Die Berge und Wir“ geht dabei auf die Bergbegeisterung ein und zeigt, welche historisch einmalige Rolle der digitale Raum und allen voran die Sozialen Medien einnehmen.
"Unsere Idee war es, die Geschichte des Alpenvereins für eine möglichst breite Zielgruppe attraktiv zu gestalten. Dabei ging es uns explizit darum, dass man sich nicht durch einen endlosen Zeitstrahl klicken muss, sondern die 150 Jahre Alpenvereinshistorie, die in weiten Teilen auch die Geschichte des Bergsteigens ist, in kleinen Happen zu sich nehmen kann,“ sagt Friederike Kaiser, Geschäftsbereichsleiterin Kultur beim DAV. Angelehnt an die im Alpinen Museum in München laufende Dauerausstellung „Die Berge und Wir“ erzählt alpenverein.de/geschichte die spannendsten Geschichten über verschiedene Themenbereiche hinweg: Die Geschichte vom Hütten und Wegebau (Vom 16er-Lager zum Doppelzimmer mit Wlan?), die Geschichte der Bergsteigerinnen (Von den unsichtbaren Frauen) oder die Entwicklung des Naturschutzes im Verband (Vom Edelweiß zum Alpenplan). Die wichtigsten Daten der Verbandsgeschichte sind dennoch auf einen Blick zu erfassen und auf modernste Weise in der Historie zusammengefasst; die Geschichte der 356 Sektionen im DAV über eine interaktive Karte erlebbar.
Auffallend an der Geschichte des DAV ist sein ungebremstes Wachstum. Die Sozialen Medien, allen voran Instagram, haben dabei den Trend „Berg“ beschleunigt. 80 Prozent der 12 bis 35-Jährigen weltweit nutzen die Plattform regelmäßig. Mit neun Millionen geteilten Fotos täglich ist die App ein wichtiges Trendbarometer der Gegenwart. Berge sind eines der beliebtesten Motive auf Instagram. Hashtags wie #hiking oder #mountainlove zählen heute zu den populärsten der Plattform: Alleine mit dem letztgenannten wurden Stand heute 1,4 Millionen Posts versehen – und es werden täglich mehr. Eine Entwicklung, angesichts derer auch der DAV in den letzten Jahren zunehmend Stellung bezog.
Die aktuelle, internationale Kampagne #UnsereAlpen der drei Alpenvereine (DAV, ÖAV, SAC) zum Beispiel macht vor allem über Instagram und Facebook auf die durch Erschließung und Zerstörung bedrohte Schönheit und Ursprünglichkeit der Alpen aufmerksam. In kürzester Zeit formierte sich die Community in diesem Zusammenhang mit 4.500 Posts unter dem Hashtag #UnsereAlpen für den Naturschutz und unterstützt damit die Forderungen der Alpenvereine an die Europapolitik. Unter dem Hashtag #dankealpenplan machte sich die Bergsteigercommunity bereits 2015 für den Erhalt des Alpenplans und gegen die bauliche Erschließung des Riedberger Horn stark. Mit großem Erfolg: Im April 2019 beschloss das Bayerische Kabinett, den Alpenplan wieder in Kraft zu setzen.