Auch dieses Jahr gibt es einige Polizeimeldungen, die im Zusammenhang mit dem größten Volksfest der Welt, dem Oktoberfest, stehen
Am Freitag, 27.09.2019, gegen 21:50 Uhr, befand sich ein 22-jähriger französischer Tourist mit mehreren Freunden am Bahnsteig zu den Gleisen 2 und 3 des S-Bahnhofes Laim. Die Gruppe hatte zuvor das Oktoberfest besucht und war nun auf dem Heimweg. Zum oben genannten Zeitpunkt fuhr ein 59-jähriger Lokführer aus dem Landkreis Passau mit der S-Bahn der Linie 1 in Richtung Ostbahnhof auf dem Gleis 2 mit der vorgesehenen Einfahrgeschwindigkeit in den Bahnhof ein.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand lief der 22-Jährige neben dem hinteren Zugteil der einfahrenden S-Bahn auf dem Bahnsteig her und stolperte beziehungsweise rutschte aus. Im weiteren Verlauf geriet der junge Mann mit seinem Bein zwischen S-Bahn und Bahnsteig und wurde eingeklemmt. Ein Fahrgast betätigte die Notbremse und konnte die S-Bahn zum Stehen bringen.
Durch den Unfall wurde der Franzose schwer verletzt und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Trotz einer Notoperation erlag er in den Morgenstunden des Samstag, 28.09.2019 seinen Verletzungen. Der Lokführer musste vor Ort psychologisch betreut werden.
Während der Unfallaufnahme waren der Bahnsteig und das Gleis 2 für die Dauer von ca. eineinhalb Stunden gesperrt. Es kam zu Verkehrsbeeinträchtigungen.
Taschendiebfahnder konnten am Freitag, 27.09., einen 29-jährigen Mann vor einem Zelt beobachten, der immer wieder Festgäste ansprach und ihnen gegen Geld einen Tisch im Zelt anbot. Insoweit Gäste auf das Angebot eingingen und den geforderten Betrag zahlten, wurden sie vom Komplizen, einem 54-jährigen Sicherheitsdienstmitarbeiter aus dem Münchner Landkreis, ins Zelt gelassen und zu einem Tisch geleitet. Kurze Zeit später kamen zwei 17-Jährige aus dem Münchner Landkreis zur Wiesnwache und berichteten von einem gleichartigen Vorgehen an einem weiteren Festzelt. Sofort an den Einsatzort beorderte Zivilkräfte konnten dort eine 25-jährige Münchnerin wahrnehmen, die Festgäste ansprach, ob diese gegen Bargeld ins Zelt kommen wollen. Ein 50-Jähriger Sicherheitsdienstmitarbeiter ließ die zahlenden Gäste daraufhin ins Festzelt ein. In beiden Fällen wurde das durch die Taten erlangte Bargeld sichergestellt.
Die Münchner Polizei blickt am 9. Festtag, und damit zur Halbzeit der Wiesn, trotz 1010 Einsätzen, auf einen bislang ruhigen Verlauf. Die positive Entwicklung des Vorjahres setzt sich fort. Bemerkenswert sind mit Blick auf die hohen Besucherzahlen die grundsätzlich sehr positive und friedliche Grundstimmung bei den Besuchern und das seltene Auftreten von aggressionsgeneigten Situationen. Wie auch in den Vorjahren zeichnen sich unter den bislang 465 Straftaten eine Häufung in jenen Delikten ab, die durch das Umfeld eines großen Volksfestes begünstigt werden. Dazu gehören die Körperverletzungsdelikte, Diebstahldelikte sowie durch intensive Kontrollen auch der Bereich der Betäubungsmittelkriminalität. Im Bereich der Sexualdelikte ist festzustellen, dass die angezeigten Fälle sich mit Blick auf die Besucherzahlen auf einem niedrigen Niveau bewegen. Der überwiegende Anteil der Taten bezieht sich dabei auf Handlungen, die das Betatschen oder Beleidigungen mit sexueller Grundlage umfassen.
Die grundsätzliche Zahl der Straftaten entspricht im Vergleichszeitraum damit etwa dem Niveau des Vorjahres und wird von uns als positive Entwicklung gesehen. Insgesamt kam es im Rahmen der Strafverfolgung zu 253 Festnahmen (alle Zahlen bis Veranstaltungsende am Samstag, 28.09.).