Spätestens seit Dirk Nowitzki ist Basketball eine der beliebtesten Sportarten in Deutschland. Behände an den Gegnern vorbeidribbeln und dann den Ball im Korb versenken. Auch hier sind die Frauen auf dem Vormarsch, und das gilt auch beim Rollstuhlbasketball. Eine der erfolgreichen deutschen „RBB“-Damen ist Laura Fürst aus dem Münchner Norden. Die Studentin an der TUM in Garching war zunächst Mitglied beim USC, dem großen Sportverein im Münchner Norden, spielt jetzt bei den Iguanas - und im Team Deutschland Paralympics. Bei den Paralympischen Spielen 2016 erreichten sie und ihr Team den 2. Platz und errangen damit eine Silbermedaille. Für ihre sportlichen Erfolge im deutschen Damen-Team 2019: Bronze bei der EM in Rotterdam, Qualifikation für die – wegen Corona verschobenen – Paralympics in Tokio und einen Platz in der 1. Bundesliga mit den RBB München Iguanas wurde Laura Fürst von den Fans des Para-Sports zur BVS Bayern Para Sportlerin des Jahres gewählt.
Die 29-Jährige hatte mit 16 einen Unfall und ist seitdem inkomplett querschnittsgelähmt. In der Unfallklinik in Murnau kam Laura zum Rollstuhlbasketball – und ist seitdem mit Feuereifer dabei. „Für mich war es wichtig zu wissen: Ich kann wieder Sport machen“, erzählt die Studentin. Sie hat Spaß am Leben, sie trainiert – und ihr Alltag ist geprägt von Sport und Uni. Sie studiert Maschinenbau im Masterstudiengang. Über die Ehrung als BVS Bayern Sportlerin des Jahres freut sie sich riesig.
Große Freude auch bei den Gewinnern in den Kategorien BVS Bayern Mannschaft des Jahres und BVS Bayern Nachwuchssportler des Jahres. Die Bavarian Bats sind bislang Deutschlands einzige Blindenbaseball-Mannschaft. Die meisten Spieler sind von Geburt an blind und haben einfach Spaß an diesem Spiel. Sie trainieren im Wechsel in Freising und in Regensburg – und sind derzeit dabei, Kontakte zu knüpfen, damit auch in anderen Städten Blindenbaseball gespielt wird. Bis dahin ist die einzige Wettkampf-Möglichkeit der Mole Cup, die inoffizielle Europameisterschaft, an der sie 2019 zum ersten Mal teilgenommen haben.
Nachwuschsportler des Jahres: Para-Schwimmer Josia Topf. Der 17-jährige Josia Topf ist ein vielversprechender Nachwuchs-Schwimmer, der schon beachtliche Erfolge erzielt hat: 2019 hat er einen Weltrekord über 50 Meter Schmetterling aufgestellt, an der Para-Schwimm-WM teilgenommen und sich für die Europameisterschaften und die Paralympics in Tokio qualifiziert.
Ein Preis in drei Kategorien – von Fans gewählt: Die BVS Bayern Sportler des Jahres werden heuer zum 13. Mal geehrt. Mit rund 3.000 Votings haben Sportbegeisterte auf der Homepage des BVS Bayern unter insgesamt 9 Nominierten für die Sieger gestimmt. BVS Bayern Präsidentin Diana Stachowitz: „Alle Nominerten hätten den Preis verdient, alle sind hervorragende Para-Athleten. Mit ihrer Liebe und ihrem Engagement im Para Sport zeigen sie jungen Menschen mit Behinderung 'geht nicht gibt’s nicht' und machen Mut, sich selbst im Sport zu beweisen. Den Siegern gratuliere ich natürlich ganz herzlich.“ Sie erhalten pro Kategorie 1.000 Euro Preisgeld. Zur Ehrung kamen u.a. Sportminister Joachim Herrmann und der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Holger Kiesel.
Der BVS Bayern ist einer der größten Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbände in Deutschland. Mit mehr als 35.000 Mitgliedern in über 480 Vereinen deckt der BVS Bayern ein breites sportliches Spektrum ab - von der Vorbereitung der Nachwuchsathleten auf die Paralympics über inklusive Jugendfreizeiten und Sportfeste für Menschen mit und ohne Behinderung bis hin zum Rehabilitationssport. Seine Aufgabe ist es, den Inklusionsgedanken im Sport weiter zu verbreiten, um für Menschen mit Behinderung wohnortnahe Sportmöglichkeiten in allen Sportvereinen zu schaffen. Dabei unterstützt ihn eine Vielzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter auf Landes- und Bezirksebene. Infos unter www. bvs-bayern.com, Adresse: Georg-Brauchle-Ring 93, 80992 München, Tel. 089-54 41 89-0.