Das Stadtradeln und das Schulradeln finden in diesem Jahr statt – und zwar von Montag, 5., bis Sonntag, 25. Oktober. Schon jetzt können sich Interessierte unter www.stadtradeln.de/muenchen registrieren und dazu beitragen, die Zahlen vom Vorjahr zu toppen.
München ist zum 13. Mal bei der internationalen Kampagne des Klima- Bündnisses dabei. Auch 2020 wird es wieder darum gehen, über drei Wochen hinweg möglichst viele Kilometer zu erradeln − für eine bessere Luft, weniger CO2 und mehr Platz auf Münchens Straßen. Eine Teilnahme ist als Einzelperson oder im Team möglich, es werden attraktive Preise verlost. Wie bereits im letzten Jahr gibt es die Stadtradeln-App. Damit können die Teilnehmenden ihre Strecken per GPS tracken und die gefahrenen Kilometer automatisch ihrem Team und ihrer Kommune gutschreiben lassen. In einem Chat können sich Teammitglieder zum Beispiel zu gemeinsamen Touren verabreden. Außerdem trägt die Nutzung der App zur Verbesserung der Radinfrastruktur vor der eigenen Haustür bei: Denn die Stadt München hat die 2019 erhobenen Daten dem Projekt „Movebis“ (www.movebis.org) − natürlich unter Wahrung des Datenschutzes − zur Verfügung gestellt. Ziel dieses vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Projekts ist es, die kommunale Radverkehrsplanung zu unterstützen.
Am Stadtradeln 2019 nahmen in München 5.520 Personen teil und legten in drei Wochen 1,64 Millionen Kilometer zurück. 1.350 von ihnen, also knapp ein Viertel, nutzten die Stadtradeln-App. In dem dreiwöchigen Aktionszeitraum übermittelten die App-Nutzenden insgesamt 22.928 Fahrten und 100.666 Kilometer. Daraus kann zum Beispiel eine „Heatmap“ erstellt werden, die einen ersten Eindruck über die räumliche Verteilung des Radverkehrs in der Stadt vermittelt, indem sie stark befahrene Strecken und selten genutzte Routen differenziert darstellt. Wird diese Karte dem Münchner Radlstadtplan gegenübergestellt (https://geoportal.muenchen.de/portal/radlstadtplan), kann die Stadtverwaltung gut erkennen, an welchen Stellen eine komfortable, ausreichend dimensionierte Radinfrastruktur vorhanden sein muss.
In der Heatmap von 2019 klar zu sehen sind die wichtigen Radverbindungen wie der Isar-Radweg, die Ludwig- und Leopoldstraße. Ein hohes Aufkommen ist auch auf der Kapuzinerstraße erkennbar. Dies könnte auch auf die dort bereits gut ausgebauten Radwege zurückzuführen sein, die sehr wahrscheinlich den Radverkehr anziehen, bündeln und fördern. Die Daten aus der Stadtradeln-App müssen natürlich mit Bedacht verwendet werden. Sie repräsentieren die Teilnehmenden der Aktion, nicht aber zwingend alle anderen Radfahrenden in München. Vergleicht man die Daten mit der Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) 2017, ist festzustellen, dass die App-Nutzerinnen und -Nutzer im Schnitt etwas längere Wege zurückgelegt haben als die Radfahrenden in der MiD und etwas jünger waren. Auch die mittlere Geschwindigkeit der App-Nutzer war mit 12,7 Stundenkilometern etwas schneller. Die Fahrtzeiten mit Spitzen am Morgen und Nachmittag sind ähnlich verteilt wie in der MiD. Die Landeshauptstadt München führt noch andere Erhebungen und Befragungen zum Radverkehr durch. Alle Daten sollen nun zusammengefasst werden, um ein realitätsnahes Bild der Radfahrenden in München zu erhalten. So kann die Radinfrastruktur noch gezielter an deren Bedürfnisse angepasst werden.