Mit Gerhard Schmitt-Thiel verliert die Mohr-Villa nicht nur ein Gründungsmitglied und langjähriges Mitglied des Beirates, sondern einen ihrer treuesten und engagiertesten Begleiter und Förderer. Der Journalist, Fernsehmoderator und Kulturförderer ist am 23. März im Alter von 82 Jahren verstorben.
„Er hat uns als Gastgeber und Sprecher bei zahlreichen Veranstaltungen begeistert - so auch mit wunderbaren Worten im Rahmen der Lesung zum 1. Advent oder mahnenden Texten bei der Lesung gegen das Vergessen”, teilte die Mohr-Villa mit. Jedes Jahr am 10. Mai las er zusammen mit Gleichgesinnten am Odeonsplatz zum Erinnern und Gedenken aus in der NS-Zeit verbrannten Büchern.
Seine Liebe zur Musik und Literatur war aber nur eine der vielen Seiten von Gerhard Schmitt-Thiel. Neben seiner Tätigkeit als Produzent und Moderator beim Fernsehen, unter anderen als Erfinder und Gastgeber der BR-Sendung „Showgeschichten” und Zirkusdirektor von „Stars in der Manege”, zeichnete er sich durch ein weitreichendes soziales und kulturelles Engagement aus. Der Träger der Medaille „München leuchtet” in Silber und des Bundesverdienstkreuzes am Bande nutzte seine Kontakte, um insbesondere Kinderprojekte in München und der ganzen Welt zu unterstützen. So förderte er unter anderem Kinderhilfsorganisationen wie den Deutschen Kinderschutzbund und Unicef sowie Projekte der Itzel-Stiftung, „Lichtblicke Hasenbergl” und „Brücke nach Kiew”.
Bei der Kampagne „Heroes” trat Schmitt-Thiel für die Rechte von Jugendlichen ein. Im ukrainischen Lubny errichtete er mit der Itzel-Stiftung ein Waisenhaus. Er engagierte sich ferner als ehrenamtlicher Präsident des Paul Klinger Künstler Sozialwerkes jahrelang für die Existenzsicherung von Künstlern und für die Belange von Freischaffenden.
„Gerhard Schmitt-Thiels Lachen und seine mitreißende Art waren eine Bereicherung. Sein Enthusiasmus war grenzenlos”, trauert die Mohr-Villa: „Dass Gerhard Schmitt-Thiel nicht mehr als Person auftritt, schmerzt sehr. Aber in unseren Herzen und Gedanken hat er einen festen Platz - sein Engagement wird lange fortwirken. Es bleibt die Liebe, Erinnerung und Dankbarkeit, ihn gekannt zu haben.” Die Mohr-Villa Freimann bedauert den Verlust und ist in Gedanken bei den Angehörigen. Um Verbundenheit, Anteilnahme und Trauer auszudrücken, liegt ein Kondolenzbuch in Villa (Situlistraße 75) aus.