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Friedrich Schreiber verstarb im Alter von 92 Jahren in Gräfelfing. (Foto: Ulrike Seiffert)

Friedrich Schreiber, Gründer des Würmtal-Gedenkens, verstarb im Alter von 92 Jahren

Neun Jahre lang war der Gräfelfinger Journalist Friedrich Schreiber Nahost-Korrespondent. Seine Tätigkeit brachte ihn in Kontakt mit vielen Überlebenden des Holocausts. Die Verbindung zu diesen Menschen hielt er auch über seine Auslandstätigkeit hinaus. Nach der Rückehr ins Würmtal gründete er 1998 den Verein „Gedenken im Würmtal e.V.“ und organisierte den jährlichen Gedenkmarsch entlang der Würmtaler Mahnmale zur Erinnerung an die Opfer des Todesmarsches vom KZ Dachau ins Alpenvorland.
16.09.2024 09:01 Uhr
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Trauer um Dirk MarsenBarbara Bronnen gestorben
Gedenken an die Malerin und Schriftstellerin Rose Zaddach. (Foto: Dieter Knödler)

Trauer um Rose Zaddach

Sie hatte noch so viel vor, doch ein paar Wochen vor ihrem 81. Geburtstag ist die Gilchinger Künstlerin Rose Zaddach gestorben. Sie hinterlässt neben ihrer Familie ihre Weggefährten aus dem Bereich Lyrik und Malerei. Zaddach war früher als Heilpädagogin an Schulen tätig, bis sie sich ihren Kindheitstraum, nämlich Schriftstellerin zu werden, erfüllte. 1980 entstanden die ersten Lyriktexte, viele weitere Romane und Gedichte folgten. Seit 2004 widmete sie sich darüber hinaus der Malerei. Sie selbst beschrieb ihre Kunst folgendermaßen: „Kunst bedeutet Freiheit – in meiner Malerei ringe ich mit den Bildern, um diese Freiheit, die innere und äußere Grenzen überwindet“. Der Betrachter solle sich fragen „wer bin ich, woher komme ich, nehme ich teil an der Menschheitsgeschichte, wie frei bin ich, wie mutig, wo ordne ich mich ein? Was bedeutet Glück?“ In ihrem Atelier schrieb und malte sie gleichzeitig zu Themen, die sie bewegten. Ihre Bilder stellte sie regelmäßig aus. Rose Zaddach war Mitglied im Freien Deutschen Autorenverband (FDA). In einem Nachruf heißt es dort: „Ihre „Autonomie fand ihre Ergänzung durch Zuwendung und wohlwollendes Interesse an den Mitmenschen“. Krönung ihres Schaffens war das Langzeitprojekt „Genesis”. Das 2022 erschienenen Buch dazu ist eine Verbindung aus lyrischen und künstlerischen Ausdrucksformen. Traurig über den Verlust ist auch Annette Reindel, Vorsitzende des Vereins Zeitreise. Zaddach hatte das Genesis-Projekt im Heimatmuseum „Schichtwerk“ ausgestellt. Die beiden hatten bereits weitere Aktionen geplant. „Den Sprung jetzt wagen, in ferne Himmel segeln, weich landen im Gras“, heißt es in Zaddachs Genesis- Buch, als habe es die Autorin 2022 für sich selbst gedichtet.
25.01.2024 12:31 Uhr
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Johann Kaindl bei einer Feierstunde an der Europakapelle auf seinem geliebten Jaudesberg im Jahr 2018. (Foto: pst)

Trauer um Johann Kaindl

Zweimal täglich ist Johann Kaindl zur Europakapelle auf seinen geliebten Jaudes- oder Königsberg in Breitbrunn gestiegen. Jetzt wird der schmale Trampelpfad, der ihm zu Ehren mit einem inoffiziellen Schild als „Kaindlweg“ bezeichnet wurde, wohl allmählich wieder zuwachsen. Nach einem Sturz vergangenen Dezember erholte sich Kaindl nicht mehr und starb mit 92 Jahren. Als Bauunternehmer und Gemeinderat hat Kaindl die Entwicklung von Herrsching und Breitbrunn maßgeblich geprägt. 42 Jahre lang saß er für die CSU im Gemeinderat. Der Ortsverband CSU bedauert „einen aufrechten und über alle Parteigrenzen hinweg hoch geschätzten Menschen“ verloren zu haben. Das zeigt sich auch darin, dass der Ortsverband der Grünen dem Breitbrunner ebenfalls in einem Nachruf gedenken. „Schon heute vermissen wir Johann Kaindl, diesen offenen, naturverbundenen, freundlichen und lebensfrohen Menschen“, so die Breitbrunnerin Ruth Paulig. Johann Kaindl war ein Naturfreund, ein Menschenfreund, immer unterwegs und weit über Breitbrunn hinaus geschätzt. Sein Engagement war vielfältig. So war es beispielsweise seiner Aufmerksamkeit zu verdanken, dass die 1982 im Rahmen eines Bauprojekts geborgenen archäologischen Funde gesichtet und später zum Archäologischen Park wurden, so Friedrike Hellerer für den Verein für Archäologie und Geschichte. Kaindl setzte sich für Wasserversorgung und Kabelverlegung ein, kümmerte sich um Flyer für den Königsberg, setzte sich für Froschweiher ein, verschenkte selbstgezogene Weidenstecklinge. Er war Hobbyimker, aber auch begnadeter Tänzer, der bis Corona mit seiner Frau regelmäßig am Nachmittagstanz im Münchner Hofbräuhaus teilgenommen hatte. Dort tanzte er sogar mit der englischen Herzogin Camilla, die damals anlässlich eines Staatsbesuchs mit Prinz Charles in München war. Johann Kaindl hinterlässt seine Frau, fünf Kinder und elf Enkelkinder.
05.01.2024 12:33 Uhr
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Sepp Dürr. (Foto: vhs)

Hirn, Herz und Humor

„Unser liebster, feinster und humorvollster Stern funkelt in Zukunft am Firmament“, hat seine Familie in der Traueranzeige formuliert. Am 26. Januar ist Dr. Sepp Dürr im Alter von 69 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Neben den drei Kindern, den Verwandten und Freunden trauern auch die Grünen um Sepp Dürr. In die Partei ist er 1997 eingetreten. Im Germeringer Stadtrat war er bereits seit 1990 bis 2002, blieb auch danach dem Grünen-Ortsverband verbunden. „Wir werden ihn schrecklich vermissen“, so Filiz Gropper-Schäftner (Grünen-Stadträtin), die an seine ehrliche und geradlinige Art erinnert. Grünen-Stadtrat Christian Huber betonte: „Oft hat mich die Gewissheit, dass er hinter mir steht, sehr beruhigt“ und dritte Bürgermeisterin Sophie Schuhmacher meinte: „Von ihm habe ich gelernt, dass man nicht in allen Dingen einer Meinung sein muss, um für gemeinsame Ziele zu kämpfen“. 1998 wurde Dürr ins Maximilianeum gewählt, wo er 20 Jahre lang die Politik mitprägte und zwischen 2000 und 2008 als Fraktionsvorsitzender wirkte. „Er fehlt nicht nur politisch, sondern vor allem auch persönlich“, so die Landtags-Grünen. Landtagsabgeordnete Katharina Schulze bezeichnete Sepp Dürr als „ganz feinen Menschen“. Er habe immer ein offenes Ohr gehabt und sei klar in der Analyse gewesen. Er habe aber auch die politische Provokation geliebt und keine Auseinandersetzung gescheut. Dürr sei integrierend gewesen, konnte zuhören, mitfühlen, vermitteln und befrieden. Landtagsabgeordneter Ludwig Hartmann erinnert an einen Menschen mit „Hirn, Herz und Humor“. „Sein Nachdenken, Durchdenken und Vordenken – das ist ein Schatz, den er uns Grünen vererbt hat“. Und gedacht habe er auf dem Traktor genauso wie im Landtag oder beim Enkelhüten. Dürr war nämlich nicht nur promovierter Akademiker – er hatte deutsche und italienische Literatur und Philosophie studiert - sondern auch Landwirt. Mit seiner Schwester hatte er den Bauernhof der Eltern auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Schon in den 1980er Jahren hatte Dürr als einer der ersten Biobauern sein Gemüse auf dem Germeringer Wochenmarkt verkauft. Sepp Dürr wurde vergangenen Freitag auf dem Friedhof St. Martin in Germering beerdigt.
06.02.2023 09:29 Uhr
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