Sie hatte noch so viel vor, doch ein paar Wochen vor ihrem 81. Geburtstag ist die Gilchinger Künstlerin Rose Zaddach gestorben. Sie hinterlässt neben ihrer Familie ihre Weggefährten aus dem Bereich Lyrik und Malerei. Zaddach war früher als Heilpädagogin an Schulen tätig, bis sie sich ihren Kindheitstraum, nämlich Schriftstellerin zu werden, erfüllte. 1980 entstanden die ersten Lyriktexte, viele weitere Romane und Gedichte folgten. Seit 2004 widmete sie sich darüber hinaus der Malerei. Sie selbst beschrieb ihre Kunst folgendermaßen: „Kunst bedeutet Freiheit – in meiner Malerei ringe ich mit den Bildern, um diese Freiheit, die innere und äußere Grenzen überwindet“. Der Betrachter solle sich fragen „wer bin ich, woher komme ich, nehme ich teil an der Menschheitsgeschichte, wie frei bin ich, wie mutig, wo ordne ich mich ein? Was bedeutet Glück?“ In ihrem Atelier schrieb und malte sie gleichzeitig zu Themen, die sie bewegten. Ihre Bilder stellte sie regelmäßig aus. Rose Zaddach war Mitglied im Freien Deutschen Autorenverband (FDA). In einem Nachruf heißt es dort: „Ihre „Autonomie fand ihre Ergänzung durch Zuwendung und wohlwollendes Interesse an den Mitmenschen“. Krönung ihres Schaffens war das Langzeitprojekt „Genesis”. Das 2022 erschienenen Buch dazu ist eine Verbindung aus lyrischen und künstlerischen Ausdrucksformen. Traurig über den Verlust ist auch Annette Reindel, Vorsitzende des Vereins Zeitreise. Zaddach hatte das Genesis-Projekt im Heimatmuseum „Schichtwerk“ ausgestellt. Die beiden hatten bereits weitere Aktionen geplant. „Den Sprung jetzt wagen, in ferne Himmel segeln, weich landen im Gras“, heißt es in Zaddachs Genesis- Buch, als habe es die Autorin 2022 für sich selbst gedichtet.